Hochzeitsgesellschaft blockiert A3 „Keiner der Beteiligten sollte sich sicher fühlen“

Düsseldorf · Auf der A3 bei Ratingen haben am Freitag mehrere Mitglieder einer Hochzeitsgesellschaft die Strecke blockiert, um Fotos zu machen. Die Polizei hat bereits Dutzende Hinweise zur Identität der Fahrer erhalten.

Die Sportwagen auf der A3 bei Ratingen.

Die Sportwagen auf der A3 bei Ratingen.

Foto: Polizei Düsseldorf

Kim Freigang, Pressesprecher der Polizei Düsseldorf, ist schon einiges an Fehlverhalten auf der Autobahn untergekommen. Menschen, die Verkehrsschilder für interpretierbare Kunstwerke in der Landschaft halten. Lastwagen-Fahrer, die während der Fahrt einen Film gucken. Raser, die bei 180 Stundenkilometern eine WhatsApp-Nachricht schreiben. Aber Leute, die auf der Autobahn anhalten, um Fotos zu machen - wie es am Freitag auf der A3 bei Ratingen passierte - das ist die Krönung. Ihm selbst war das vorher unbekannt, aber Kollegen haben ihm von ähnlichen Fällen erzählt. „Wer sich so auf einer Autobahn verhält, wie ist der durch die theoretische Prüfung gekommen?“, fragt sich Freigang.

Angehörige einer Hochzeitsgesellschaft sollen laut Polizei am Freitagnachmittag mit mehreren Luxusautos (Porsche/ Audi A8) die A3 blockiert haben, um Hochzeitfotos zu machen. Zwei Fahrer aus Neukirchen-Vluyn hatte die Polizei kurze Zeit später kontrolliert, nach den anderen Beteiligten sucht sie noch, unter anderem nach zwei Porsche-Fahrern. Die Beamten ermitteln wegen Verdachts der Nötigung und der Verkehrsgefährdung.

Freigang geht von fünf Hauptakteuren aus. Zu ihrer Identität hat die Polizei in den vergangenen Tagen Dutzende Hinweise von Zeugen erhalten. „Keiner der Beteiligten sollte sich sicher davor fühlen, demnächst eine Vorladung zu bekommen.“

Er hat aber auch eine andere Hoffnung. „Vielleicht hat einer ja den Mumm, zur Polizei zu gehen und zu sagen: Ich war’s.“

(seda)
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