Bundesweites ÖPNV-Ticket Was Sie zum Neun-Euro-Ticket wissen müssen

Düsseldorf/Berlin · Der Bundesrat hat zugestimmt: Das 9-für-90-Ticket kommt ab Juni. Ab Montag, 23. Mai, können Kunden die neuen Discounttickets erwerben. Sie können im Juni, Juli und August für neun Euro bundesweit im Nahverkehr unterwegs sein. Das müssen Sie wissen.

49-Euro-Ticket: Die schönsten Reiseziele in Deutschland ab Düsseldorf
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Die schönsten Reiseziele in Deutschland mit dem 49-Euro-Ticket

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Foto: Pixabay/Gruendercoach

Der Countdown für eine zeitweise Revolution im öffentlichen Nahverkehr läuft. Ab Montag 23. Mai wird der Vorverkauf für die vom Bund angekündigten Discounttickets 9-für-90 starten, nachdem der Bundesrat dem Projekt am Freitag zustimmte.

Gemeint ist, dass die Menschen sich für Juni, Juli und August jeweils ein neun Euro teures Ticket für einen ganzen Monat kaufen können, das dann in Bussen, U-Bahnen, Straßenbahnen, S-Bahnen und Regionalzügen bundesweit gültig sein wird. Die Bahn kündigte den 23. Mai nun offiziell als ersten Verkaufstag an, Die NRW-Verkehrsfirmen ziehen mit. Wir klären Fragen zu dem Angebot.

Gültigkeit Die Monatsticketslaufen immer bis zum Monatsende. Wer also ein Ticket am 15. Juni kaufen würde, könnte trotzdem nur bis Ende diesen Monats unterwegs sein. Für jeden Monat im Aktionszeitraum (Juni, Juli und August) muss ein neues Ticket für je 9 Euro gekauft werden. Für die kompletten drei Monate liegen die Kosten also bei 27 Euro. Die Tickets können nicht in Fernzügen ( ICE/IC) genutzt werden.

Abonnenten Alle Nutzer bereits laufender Abos bei Kostenpflichtiger Inhalt VRR oder VRS müssen in den drei Monaten nur die neun Euro pro Monat zahlen. Die Anpassung wird automatisch vorgenommen. Falls das Abo eventuelle Extras beinhaltet wie Fahrradmitnahme oder die Mitnahme von anderen Menschen beispielsweise am Wochenende oder Abends, läuft dieses Privileg weiter innerhalb des jeweiligen Verkehrsverbundes beziehungsweise Geltungsbereiches. Außerhalb des Verkehrsverbundes können diese Extras nicht mitgenommen werden.

Neue Dauerkunden VRR und VRS hoffen, dass viele Kunden nach den drei Monaten ein dauerhaftes Abo buchen, um weniger auf das Auto angewiesen und/oder mobiler zu sein. Dazu können die Kunden natürlich ein Abo buchen, das ihnen dauerhaft interessant vorkommt, aber in den ersten drei Monaten zahlen sie dann trotzdem nur neun Euro. Für Bürger ab 60 Jahren ist beispielsweise das „Bären-Ticket“ des VRR interessant: Es erlaubt im VRR unbegrenzt die Nutzung der 1. Klasse als unmittelbaren Teil des Abos, Fahrradmitnahme und Mitnahme einer Person ab 19 Uhr und am Wochenende. Der Preis in Höhe von 92,90 Euro im Monat ist hoch, sehr viel günstiger sind Tickets für Schüler unter 25 Jahren (“Schokoticket) oder auch Tickets nur für einen kleinen Radius wie nur eine Stadt. VRR-Vorstand Josè Luis Castrillo sagte unserer Redaktion: „Ein Ticket 2000 kostet im Monat meistens deutlich weniger als eine Tankfüllung verschlingt.“

Hoher Andrang Eine Umfrage des VRR ergab, dass mehr als zwei Millionen neue Kunden erwartet werden können, während allerdings viele Pendler wegen Urlaubs zeitweise die Züge und Busse nicht nutzen werden. Speziell auf für Ausflüge und Kurz-Urlaube interessanten Strecken wie nach Münster, Koblenz, Köln, Bremen oder in die Eifel könnte es voll werden. Castrillo rät davon ab, auf solchen Routen Zwei-Räder mitzunehmen: „Es wird klüger sein, Fahrräder am Zielort auszuleihen, statt sie mitzunehmen.“

Sichtkontrollen Manche Abokarten bespielsweise vom VRR haben keinen Namen drauf. Sie können auch nur schwer außerhalb des VRR digital ausgelesen werden. Die Verkehrsverbünde wollen sich aber mit „Sichtkontrollen“ zufrieden geben. Sprich: Wer irgendeine Art von Abokarte hat, kann davon ausgehen, dass es akzeptiert wird.

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