Güterloh 28-Jähriger soll Doppelmord begangen haben

Güterloh · Sieben Wochen nach einem Doppelmord in Gütersloh sitzt jetzt ein Tatverdächtiger in Haft. Es handelt sich um einen Bekannten der Familie.

Frau findet Mutter und Onkel tot im Haus
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Dern 28 Jahre alter Mann soll den Doppelmord begangen haben. Der Mann aus Verl sei zunächst überwacht und am Montagmorgen festgenommen worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag mit. Man sei ihm durch DNA-Spuren unter anderem an einer Weinflasche am Tatort auf die Spur gekommen. Der Beschuldigte schweigt. Das Amtsgericht habe Haftbefehl wegen Mordes erlassen. Unklar sei allerdings noch das Motiv, räumten die Ermittler ein.

Eine 74-jährige Ärztin und ihr drei Jahre älterer Bruder waren am 24. Dezember in ihrem Haus mit jeweils elf Messerstichen getötet worden - auch der Hund der Familie wurde erstochen. Die Tochter (41)
der Ärztin hatte die Leichen gefunden. Der Lebensgefährte (51) der Tochter ist mit dem Beschuldigten befreundet. Der 28-Jährige sei mehrmals im Haus der wohlhabenden Opfer gewesen und habe dort Arbeiten erledigt, sagte Staatsanwalt Christoph Mackel. Das habe der 77-Jährige in seinem Tagebuch festgehalten.

Der 28-Jährige sei auch Patient der Ärztin gewesen, sagte Mackel. Fast alle Patienten aus der Kartei hatten eine freiwillige Speichelprobe abgegeben, auch der Mann aus Verl. Die DNA stimmte mit den Spuren an einer Rotweinflasche und einem Glas vom Tatort sowie unter einem teilweise abgebrochenen Fingernagel der Ärztin überein.

Zuletzt hatte die Mordkommission über die Herkunft der Weinflasche gerätselt. Kein Geschäft im Kreis Gütersloh führe den entsprechenden Bio-Rotwein. Als der Beschuldigte am Montag festgenommen wurde, sagte er den Ermittlern zufolge sinngemäß: "Ich kann mir schon denken, warum ihr hier seid: sicherlich wegen der Weinflasche."

Ein Raubmord sei es nicht gewesen, sagte der Leiter der Mordkommission, Ralf Östermann. Der Lebensgefährte der Tochter habe ausgesagt, er sei am ersten Weihnachtsfeiertag mit dem 28-Jährigen in der Kirche gewesen und danach spazieren gegangen. "Äußerst unwahrscheinlich, dass dabei nicht über die Tat gesprochen wurde", sagte Mackel. Gegen die Tochter und den Lebensgefährten werde nun ebenfalls ermittelt. Es gebe aber keine Hinweise darauf, dass sie zu der Tat angestiftet haben könnten. Die Durchsuchungen bei dem Beschuldigten und der Tochter hätten keine Hinweise ergeben. Die Tatwaffe sei weiterhin verschwunden.

(lnw)
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