Leverkusen 277 leere Wohnungen

Leverkusen · In Opladen stehen Wohnungen leer, aber keine weiß wo und warum. Die Wohnungsgesellschaften sind ratlos, ihre Wohnungen seien alle vermietet.

 Offiziell leer stehen derzeit nur die Eisenbahnerhäuser in der Robert-Koch-Straße 13-19. Sie sollen saniert und danach erneut vermietet werden. Wohnungsgesellschaften wollen indes nichts vom Opladener Leerstand wissen.

Offiziell leer stehen derzeit nur die Eisenbahnerhäuser in der Robert-Koch-Straße 13-19. Sie sollen saniert und danach erneut vermietet werden. Wohnungsgesellschaften wollen indes nichts vom Opladener Leerstand wissen.

Foto: Uwe Miserius

Fakt ist: In Opladen stehen 277 Wohnungen leer, davon 102 seit über 24 Monaten. Ein Mysterium hingegen ist: Wem gehören diese Wohnungen und warum stehen sie leer? Die Statistikstelle der Stadt Leverkusen erhält ihre Daten von der Energieversorgung Leverkusen (EVL). Deren Stromzählerauswertung zeigt die Zahl leerstehender Wohnungen. Von insgesamt 1343 Wohnungen in Opladen stehen demnach 2,3 Prozent leer und das zum Teil schon sehr lange.

Die Wohnungsgesellschaft Leverkusen (WGL) wundert sich über diese hohe Zahl. "Von unseren 184 Wohnungen in Opladen steht nicht eine einzige Wohnung leer", sagt WGL-Geschäftsführer Jürgen Heinzel. In ganz Leverkusen gebe es kein Problem, Wohnungen zu vermieten. "Wenn wir nicht gerade wollen, dass Wohnungen leer stehen um zum Beispiel Sanierungen vorzunehmen, sind wir von der Problematik überhaupt nicht betroffen", ergänzt Heinzel.

"Opladen blüht", sagt der Vorstand des Gemeinnützigen Bauvereins (GBO), Bernd Fass. Abgesehen von der normalen Fluktuation (acht Prozent) gebe es im Bestand des GBO keine Leerstände. "Wir sanieren und modernisieren regelmäßig mit dem Erfolg, dass uns auch Altbestände von 1903 aus den Händen gerissen werden", erläutert Fass. Die hohe Zahl leerstehender Wohnungen in Opladen kann er sich nicht erklären. Im Gegenteil: "Die GBO beginnt nächstes Jahr mit dem Bau von 14 neuen Wohnungen an der Bahnhofstraße (Max und Moritz Grill)", kündigt Fass an.

Ähnliches berichtet Marie Mense von der Wohnungsgesellschaft THS: "In Opladen haben wir keinerlei Probleme unsere Wohnungen zu vermieten." Natürliche Leerstände nach Todesfällen ließen sich natürlich nicht vermeiden, ergänzt sie.

Wo könnten sich die leeren Wohnungen also verstecken? CDU-Ratsherr und Opladen-Kenner Bernd Miesen hat nur eine Erklärung: "Das müssen die ehemaligen Eisenbahnerhäuser sein." Das gemeinnützige Wohnungsunternehmen (GEWG) mit Wurzeln bei der Eisenbahn streitet dies aber ab: "Von unseren Eisenbahnerhäusern stehen nur vier leer, das sind insgesamt 36 Wohnungen." Die denkmalgeschützten Häuser sollen saniert werden, sagt Anne Stach von der GEWG. Sie befinden sich an der Robert-Koch-Straße 13-19.

Auf Anfrage äußerte sich die Statistikstelle der Stadt nicht. "Aus rechtlichen Gründen dürfen wir nicht veröffentlichen, in welchen Straßenzügen sich die leeren Wohnungen befinden", sagt ein Sprecher. Das Mysterium bleibt damit weiter ungeklärt.

(RP/rl)
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