5700 Delikte im Jahr 2020 Corona lässt Zahl der Straftaten mit Stichwaffen in NRW sinken

Düsseldorf · Zumindest einen positiven Effekt hat die Pandemie: Die Zahl der Straftaten mit Messern und anderen Stichwaffen ist in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr deutlich gesunken. Nicht zuletzt deswegen, weil es wegen des Lockdowns deutlich weniger Kontakte gab.

 Ein Kriminaltechniker stellt ein Messer an einem Tatort sicher (Symbolbild).

Ein Kriminaltechniker stellt ein Messer an einem Tatort sicher (Symbolbild).

Foto: dpa/Roland Halkasch

2020 sind insgesamt 5700 Delikte mit Stichwaffen registriert worden. Dies bedeutet einen Rückgang um 20,5 Prozent gegenüber dem Jahr 2019, als 7200 Fälle aktenkundig wurden. Das geht aus einem Bericht des NRW-Innenministers an den Landtag auf Anfrage der AfD-Fraktion hervor.

Als Grund für den Rückgang nannte das Innenministerium am Dienstag „zumindest teilweise“ die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie seit März 2020. Gewalttaten mit Messern erforderten „einen direkten Kontakt zwischen Täter und Opfer“. Diese Kontakte seien im öffentlichen und privaten Bereich im Vorjahr eingeschränkt gewesen, hieß es.

Trotz des absoluten Rückgangs sei der Anteil von Straftaten mit Stichwaffen an allen Delikten von 21,8 Prozent (2019) auf 26,7 Prozent im Vorjahr gestiegen.

Mit Ausnahme der Gruppe der „sonstigen Tatmittel“ sind Messer in den beiden zurückliegenden Jahren die am häufigsten registrierten Tatwerkzeuge. Besonders häufig werden Stichwaffen bei Tötungsdelikten verwendet. Bei Mord und Totschlag machen sie 2020 einen Anteil von 44 Prozent aus.

Rund 40 Prozent der Verdächtigen, die eine Stichwaffe bei ihren Taten benutzten, besitzen dem Bericht zufolge nicht die deutsche Staatsangehörigkeit. Hier liegt der Anteil etwas höher als der Anteil an allen im Jahr 2020 erfassten Tatverdächtigen (etwa 33 Prozent).

(felt/dpa)
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