Vergewaltigungen, Körperverletzungen, Raubdelikte Kölner Polizei liegen nach dem 11.11. fast 400 Anzeigen vor

Köln · Sechs Tage nach dem 11.11. hat die Kölner Polizei die Zahlen zur Einsatzbilanz angepasst. Demnach wurden inzwischen fast 400 Straftaten angezeigt. Es sind die höchsten Fallzahlen seit fünf Jahren.

Was vom Feiern bleibt: Leere Alkoholflaschen liegen auf einer Nebenstrasse der Zülpicher Strasse. (Archiv)

Was vom Feiern bleibt: Leere Alkoholflaschen liegen auf einer Nebenstrasse der Zülpicher Strasse. (Archiv)

Foto: dpa/Thomas Banneyer

Der Kölner Polizei liegen nach dem 11.11. inzwischen 399 Strafanzeigen für die Kölner Altstadt sowie die Neustadt vor, in denen die innerstädtischen „Feiermeilen“ – insbesondere die Zülpicher Straße – zu finden sind. Dies teilte die Behörde am Freitag mit. Am 12. November waren es zunächst 145 registrierte Straftaten im ausgewerteten 24-Stunden-Zeitraum für diesen Bereich. Demnach haben Betroffene in vier Tagen weitere 254 Anzeigen erstattet.

Im Vergleich zum vergangenen Jahr (350 Delikte) sind demnach 49 Straftaten mehr angezeigt worden. Auch im Fünfjahresvergleich liegen die Fallzahlen über dem Höchststand (371) des Jahres 2018.

„Welcher Anteil dieser Strafanzeigen tatsächlich mit den Feiern zum 11.11. in Zusammenhang steht, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschließend sagen“, teilt die Kölner Polizei mit. Bei typischen Delikten, bei denen ein Karnevalsbezug vermutet werden kann, ergibt sich in diesem Jahr folgende Verteilung:

Sexualstraftaten

Die 15 inzwischen angezeigten Taten untergliedern sich in elf Fälle sexueller Belästigungen, einen Fall von Exhibitionismus sowie drei Anzeigen wegen Vergewaltigung in Gaststätten und Bars. Die bislang höchsten Fallzahlen (15) stammen aus dem Jahr 2018. Die Tatort-Wohnungen zweier weiterer angezeigter Vergewaltigungen liegen nicht im ausgewerteten Innenstadtbereich.

Raub

Auch beim Raub hat die Polizei nach dem ersten Resümee mit zwei gemeldeten Taten fünf weitere Raubstraftaten erfasst. Die Polizei registriert im Fünfjahresvergleich mit inzwischen bekannten sieben Fällen eine Tat mehr als bei dem bisherigen Höchstwert des Jahres 2019.

Körperverletzungen

Die Zahl der Körperverletzungen ist nach dem 11.11. von 51 auf 117 Fälle in der Innenstadt gestiegen. 2021 waren es 71 Anzeigen in diesem Deliktsbereich. Die aktuellen Fallzahlen liegen im Fünfjahresvergleich über dem Höchststand von 2018 mit 105 registrierten Körperverletzungen.

Taschendiebstähle

Auch bei den Taschendiebstählen sind die Fallzahlen deutlich angewachsen und übersteigen mit 107 Fällen den Höchststand aus dem Jahr 2018 (62).

Sachbeschädigungen

Bei den Sachbeschädigungen sind die Fallzahlen in diesem Jahr im Verhältnis zum Vorjahr gesunken. Die Polizei ermittelt aktuell in 17 Fällen.

Bekannte Tatverdächtige

Bei den ausgewählten Delikten mit anzunehmendem Karnevalsbezug hat die Polizei etliche Tatverdächtigen gefasst: Körperverletzung (96), Raub (3), Sexualstraftaten (4), Taschendiebstahl (2) und Sachbeschädigung (7).

In allen Fällen dauern die Ermittlungen an. Die Polizei weist darauf hin, dass die Fallzahlen sich nach den Erfahrungen der Vorjahre immer noch durch spätere Anzeigenerstattungen verändern können.

(hsr)
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