Dortmund 100 Sonderermittler untersuchen Anschlag auf BVB

Dortmund · Nach dem Sprengstoffanschlag auf den Mannschaftsbus des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund ermitteln die Sicherheitsbehörden weiterhin in alle Richtungen. Auch über die Herkunft des bei dem Rohrbombenanschlag mit zwei Verletzten verwendeten Sprengmittels gibt es demnach noch keine Klarheit. Es handele sich um einen hochprofessionellen Sprengstoff, der aus dem militärischen Bereich kommen könne. Dies müsse aber nicht so sein, hieß es aus Sicherheitskreisen.

Die "Welt am Sonntag" hatte Ermittlerkreise mit den Worten zitiert, der Sprengstoff stamme eventuell aus Bundeswehrbeständen. Gestern hieß es nun, klar sei nur, dass es sich um einen Sprengstoff gehandelt habe, der nicht leicht aus Silvesterknallern oder einfach zu beschaffenden Bestandteilen aus Baumärkten zusammengemischt werden könne. Genauere Erkenntnisse in diesem Zusammenhang erhoffen sich die Ermittler auch aus der akribischen Auswertung von Bodenproben.

Ein Mitglied der Ermittlergruppe, Besondere Aufbauorganisation (BAO) "Pott" des Bundeskriminalamtes, sagte der "Bild am Sonntag": "Wären die Splitterbomben nur eine knappe Sekunde früher gezündet worden, hätte der Bus eine regelrechte Breitseite bekommen. Es hätte dann bestimmt viele Schwerverletzte und möglicherweise auch Tote gegeben." 100 Sonderermittler sind mit der Aufklärung befasst. Sie prüfen mehrere Bekennerschreiben. "Es gibt noch keine neuen Erkenntnisse", hieß es bei der Bundesanwaltschaft. Sicherheitskreisen zufolge gibt es nach wie vor Zweifel, dass eine angebliche Bekenner-Mail mit rechtsextremem Inhalt mit dem Anschlag zu tun hat.

(dpa)
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