Düsseldorf NRW ist Vorreiter bei freiwilligen Ausreisen

Düsseldorf · Von Januar bis April sind in NRW 4567 Anträge auf eine freiwillige Ausreise bewilligt worden. Das seien 41 Prozent und damit der größte Anteil der bundesweit 8468 Bewilligungen einer geförderten Ausreise in diesem Zeitraum, teilte Innenminister Ralf Jäger (SPD) gestern mit.

Die meisten der abgelehnten Asylbewerber, die freiwillig ausreisen, kommen laut Innenministerium aus Albanien. Es folgen Serbien, Bosnien, Mazedonien, der Kosovo und der Iran.

Wer freiwillig nach einem abgewiesenen Asylantrag das Land verlässt und nicht abgeschoben wird, bekommt je nach Herkunftsland eine finanzielle Starthilfe und hat die Chance, zu einem späteren Zeitpunkt wieder einen Asylantrag in Deutschland zu stellen. "Die freiwillige Ausreise ist der menschlichste, schnellste und günstigste Weg der Rückkehr", so Jäger.

Laut der Internationalen Organisation für Migration variiert die finanzielle Unterstützung für die freiwilligen Rückkehrer je nach Herkunftsland. Menschen aus europäischen Drittstaaten, wie etwa Serbien, Bosnien oder Mazedonien werden in der Regel nur die Reisekosten bezahlt. Eine Starthilfe über 300 Euro (Kinder 150 Euro), wie sie etwa Menschen aus Syrien, Somalia oder dem Sudan erhalten, oder über 500 Euro (Kinder 250 Euro), wie sie etwa die Staatsangehörigen aus dem Irak, Afghanistan oder Ghana bekommen, gibt es nicht.

Bundesweit sind im Vergleich zum Vorjahr im ersten Quartal allerdings weniger Menschen freiwillig ausgereist. Von Januar bis April 2016 waren es 13.848.

Im ersten Quartal dieses Jahres wurden nach Angaben des Ministeriums zudem 2099 abgelehnte Asylbewerber aus NRW abgeschoben, das seien 24 Prozent aller 8620 Abschiebungen aus Deutschland.

(sno)
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