Düsseldorf Nichtraucherschutz: Düsseldorf Letzter

Düsseldorf · Düsseldorf schneidet unter den deutschen Landeshauptstädten beim Nichtraucherschutz am schlechtesten ab. Laut einer Studie des Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) gibt es in Düsseldorf die meisten Ausnahmen vom Rauchverbot. Nur 59 Prozent der Düsseldorfer Gaststätten sind demnach rauchfrei.

Bundesweit ist das Rauchen nach Aussagen der Krebsforscher noch in mehr als 80 Prozent der Kneipen und Bars erlaubt. Die Studie zum Nichtraucherschutz in der deutschen Gastronomie, für die zehn Landeshauptstädte untersucht wurden, ergab zudem, dass in mehr als 90 Prozent der Spielhallen geraucht wird. Auch acht Prozent der Restaurants seien faktisch Rauchergaststätten. "Die Landesgesetze zum Nichtraucherschutz dürfen als gescheitert angesehen werden", sagte Stefanie Seltmann vom DKFZ. Ein Schutz vor Passivrauchen sei nicht gewährleistet. Raucherclubs seien zudem ungenügend gekennzeichnet, und oft fehle der Hinweis "Zutritt erst ab 18 Jahren".

Seit August 2007 sind sukzessive in allen Bundesländern Gesetze zum Schutz vor den Gefahren des Passivrauchens erlassen worden. "Die Vielzahl und Komplexität der Ausnahmeregelungen in den Bundesländern hat dazu geführt, dass die Einhaltung der Rauchverbote in der Gastronomie kaum zu kontrollieren ist", sagte Ute Mons vom DKFZ. Die Wissenschaftler fordern daher eine einheitliche Regelung.

Die Krebsforscher hatten im Februar und März 3000 Gaststätten im Innenstadtbereich der Landeshauptstädte Düsseldorf, Hannover, Kiel, Mainz, Magdeburg, Schwerin, Stuttgart und Wiesbaden untersucht. In Berlin und München wurden zwei Stadtbezirke mit hoher Kneipendichte analysiert. Den besten Schutz bot München, wo seit August 2010 ein generelles Rauchverbot im Gastgewerbe gilt.

(RP)
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