7,2 Millionen Euro für Polizeiwesten NRW-Polizei erhält leichtere Schutzkleidung

Düsseldorf · Die NRW-Bereitschaftspolizei bekommt eine neue Schutzweste. Sie löst ein 20 Jahre altes Vorgängermodell ab. Der neue Schutz wiegt weniger, bietet mehr Sicherheit und kostet insgesamt 7,2 Millionen Euro.

 Die neue Ausstattung wiegt rund 2,2 Kilogramm weniger.

Die neue Ausstattung wiegt rund 2,2 Kilogramm weniger.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Sie soll mehr aushalten, weniger wiegen und anders als die alte Weste auch kugelsicher sein. Die NRW-Bereitschaftspolizei bekommt eine neue Körperschutzausstattung, die das überholte Vorgängermodell ablöst. 3725 Westen will die Polizei beschaffen, sie kosten insgesamt 7,2 Millionen Euro. Am Dienstag stellte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) zusammen mit der Bereitschaftspolizei die neue Ausrüstung vor.

„Wir lösen damit das 20 Jahre alte Vorgängermodell ab“, sagte Reul. Die alte Version habe nur vor Schlägen und Stichen geschützt, die Polizisten müssten deswegen zusätzlich eine schusssichere Weste anziehen. „Diese Kombination war schwer, zu warm und bot wenig Bewegungsfreiheit“, sagte Reul. Die neue Weste schütze hingegen auch vor Kugeln und dem Bewurf mit Gegenständen, etwa Flaschen. Dabei ist sie auch rund 2,2 Kilogramm leichter als die bisherige Kombination. Das neue Modell wiegt 6,5 Kilogramm. Das sei eine enorme Erleichterung für die Polizisten, betonte Reul. „2,2 Kilo, das hört sich nicht viel an. Aber stehen Sie mal zehn, zwölf Stunden in der Sonne an einem warmen Tag. Da ist jedes Gramm, das sie weniger tragen müssen, Gold wert.“

Für die Entwicklung der Schutzausrüstung hat die Polizei eine Landesarbeitsgruppe gebildet und auch mit der Sporthochschule Köln zusammengearbeitet. „Wir wollten einen optimalen Schutz bei maximalem Tragekomfort herstellen“, erklärt der Leiter der Arbeitsgruppe, Hermann-Josef Benzenberg vom Polizeipräsidium Köln. „Wir haben in einer Studie festgestellt, dass die Leistung der Beamten mit der Zeit deutlich abnimmt, wenn sie Schutzausstattung tragen“, sagte Benzenberg. Über Training könne man nicht das Gewicht einer zu schweren Weste kompensieren.

Die 2600 Beamten der Bereitschaftspolizei in NRW bekommen jedoch nach Angaben des Innenministeriums nicht alle sofort die neue Schutzausrüstung. 2021 würden Teile der Polizisten ausgestattet, 2022 auch die Alarmzüge und die Diensthundeführer. Die Bereitschaftspolizei wird etwa bei Großdemonstrationen oder Gipfeltreffen eingesetzt.

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