Musikstudenten begeistern

Seit dem Jahre 1995 wird an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf jährlich ein Opernprojekt in Kooperation mit der Deutschen Oper am Rhein erarbeitet – eine große Hilfe für die Mitglieder der Opernschule. Kein Geringerer als Professor Gregor Horres nahm sich diesmal als Regisseur der Studenten an und erarbeitete mit ihnen "Suor Angelica" von Giacomo Puccini und "La vida breve" von Manuel de Falla. Auf einer nur mit einem Podest sowie mit Stühlen und Tischen ausgestatteten Handlungsfläche (Jan Bammes) erweckten die motivierten Akteure sowohl die tragische Nonnengeschichte als auch das dem Verismo verpflichtete Eifersuchtsdrama in packendem Spiel glaubhaft zum Leben. Yvonne Forsters fantasievolle Kostüme taten bei de Falla ein Übriges.

Schwester Angelica, die ihrem unehelichen Sohn nachtrauert (wegen dieser "Schande" hatte die vornehme Familie sie ins Kloster verbannt), war mit Sunjong Seo optimal besetzt. Die kurz vor ihrem Konzertexamen stehende Sopranistin mit kostbarer Mezzofärbung, dürfte ohne Mühe ein Engagement finden. In de Fallas "Kurzem Leben", wo ein ungetreuer Liebhaber nach emotionsgeladenen Wirren sterben muss, waren Agnes Lipka als verlassene Salud und Mathilda Kochan als ihre Vertraute die herausragenden Sängerinnen. Doch hohes Lob gebührt bei beiden Kurzopern allen Mitwirkenden, die zum Teil Erstsemester sind. Nicht vergessen sei der homogene Chor und der sich prächtig einbringende Kinderchor. Mit spätromantischer wie expressionistischer Klangsprache vertraut, erwies sich das Hochschulorchester, das Professor Thomas Gabrisch ebenso auf Händen trug wie die Akteure auf der Bühne. Große Begeisterung im ausverkauften Partikasaal. HEIDE OEHMEN

(RP)
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