Ratingen Musikalische Wanderung in neun Sprachen

Ratingen · Am 28. April gibt es ab 18 Uhr ein besonderes Konzert im Stadttheater. Veranstalter ist der Alevitische Kulturverein mit mehr als 180 Mitgliedern.

 Große Vorfreude: Der Alevitische Kulturverein veranstaltet eine Premiere im Stadttheater – und zwar am 28. April.

Große Vorfreude: Der Alevitische Kulturverein veranstaltet eine Premiere im Stadttheater – und zwar am 28. April.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Sie gehen auf große Reise – musikalisch und textlich. Am Sonntag, 28. April, gibt es ab 18 Uhr ein besonderes Konzert im Stadttheater mit dem Titel „Eine Wanderung vom Paradies auf Erden ins Abendland“. Veranstalter ist der Alevitische Kulturverein, der mehr als 180 aktive Mitglieder hat und bereits seit 25 Jahren in Ratingen besteht. Das Konzert handelt von einer kulturellen Reise durch viele Regionen und Länder. Im Mittelpunkt steht die Band „Grup Yola Muhabbet“, der Name bedeutet übersetzt „Gruppe von Freunden des Weges und des Teilens“.

Ziya Kalin spielt in dieser Formation, die aktuell ihr fünfjähriges Bestehen feiert. Er erläutert den Hintergrund der Veranstaltung: „Der Titel des Konzertes steht symbolisch für alle Fluchten und Wanderungen auf der gesamten Welt, die es seit Jahrhunderten gibt.“ Und diese Wanderungen seien auch Teil des Lebens von Flüchtlingen, die mittlerweile in Ratingen eine neue Heimat gefunden haben, erklärt Kalin.

Mit Hilfe des Konzertes will man die interkulturelle Arbeit in der Stadt weiter öffnen, ergänzt Zeliha Yetik, die Integrationsbeauftragte. Beigeordneter Harald Filip betont, dass die Stadt diese Initiative ausdrücklich unterstützt. „Ich bin sehr gespannt auf die Resonanz“, sagt er.

Warum geht es bei dem Konzert genau? Die Veranstaltung ist eine Zeitreise in neun Sprachen, die ihren Ursprung in Kermanschah (Mezopotamien) nimmt – eine sehr idyllische und dicht bewachsene Gegend mit paradiesischen Zügen. Über den kaukasischen Bereich geht es weiter ins kurdische Gebiet. Man reist in die alevitisch geprägte Stadt Dersim (Mittel-Anatolien), zum Schwarzen Meer, über den Bosporus direkt nach Griechenland und zum Balkan, erreicht schließlich Italien, Frankreich und Deutschland.

Instrumente, die im anatolischen Bereich sehr bekannt sind, werden bei dem Konzert erklingen: zum Beispiel Saz, Davul und Bendir. Die Band holt sich Verstärkung aus der Region. Zum Einsatz kommen auch Instrumente wie Saxophon, Querflöte, Bass und Akkordeon.

Es ist ein Zusammenspiel aus Erinnerungen und Emotionen. Kalin hofft, dass das Stadttheater gut gefüllt sein wird. „Die Gruppe Yola Muhabbet lädt alle weltoffenen, offenherzigen und musikinteressierten Menschen ein, Teil der Wanderung vom Paradies auf Erden bis ins Abendland zu werden“, sagt er. Und Yetik betont, dass man auch andere Ratinger Vereine zum Konzert einladen wird. Die Vorbereitungen hätten vor einem halben Jahr begonnen, berichtet sie.

Das Konzert wird inklusive Pause rund zwei Stunden dauern. Geplant sind 16 Stücke, eingebettet in eine Moderation mit Lesung. Das Besondere: Erstmals hat ein sogenannter Migrantenverein in Ratingen das Selbstbewusstsein, sich mit einem eigenen musikalischen Soloprogramm auf der Bühne des Stadttheaters einem breiten Publikum zu präsentieren.

Im Zuge der interkulturellen Öffnung der Kultureinrichtungen ist diese Veranstaltung also eine wichtige Premiere.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort