Müll angezündet: großer Schaden

Ein 43-jähriger Rollstuhlfahrer steht im Verdacht, an der Bismarckstraße Sperrmüll angezündet und so einen Schaden von rund 100 000 Euro verursacht zu haben. Dass der Mann, der den Spurensicherern der Kripo am Donnerstagmorgen am Tatort aufgefallen war, und der auch in der Nacht zuvor von der Überwachungskamera einer Spielhalle dort erfasst worden war, das Feuer vorsätzlich gelegt hat, sei allerdings derzeit nicht nachweisbar, teilte die Polizei mit. Der obdachlose Südosteuropäer wurde deshalb nach seiner Vernehmung wieder entlassen.

Kurz vor zwei Uhr war der dicht am Haus Bismarckstraße 55 abgelegte Sperrmüllhaufen in Flammen aufgegangen, die schnell eine Leuchtreklame zum schmelzen brachten und die Isolierverglasungen der Fenster bis in die zweite Etage platzen ließen. Rauch drang in ein leerstehendes Lokal, eine ebenfalls leerstehende Praxis und die Wohnungen im zweiten Stockwerk ein. Weil dadurch Menschen in ernster Gefahr waren, ermittelte die Polizei wegen schwerer Brandstiftung. Fünf der Hausbewohner wurden vom Rettungsdienst auf Rauchvergiftungen untersucht, während die Feuerwehr unter schwerem Atemschutz das Haus nach möglichen Verletzten durchsuchte, den Brand löschte und den Qualm mit Hochleistungslüftern aus dem Haus blies, bevor sämtliche gerissene Fensterscheiben ausgebaut wurden, damit sie nicht auf den Gehweg stürzen konnten.

Schon während des Einsatzes wies eine Zeugin Polizisten auf drei Männer hin, die sie am Tatort gesehen hatte, Die drei Wohnungslosen wurden wenig später in der Nähe entdeckt und festgenommen, aber schon am Morgen wieder entlassen. Denn das Überwachungsvideo einer benachbarten Spielhalle zeigte eindeutig, dass die drei erst an dem Sperrmüll ankamen, als der bereits brannte. Das Video zeigte aber auch den Rollstuhlfahrer, der sich am Morgen für die Arbeit der Kripo interessierte. Er gab zu, nachts den Sperrmüll durchsucht und dabei geraucht zu haben, bestreitet aber eine Brandstiftung.

(RP)
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