Aachen Messerstecher läuft auf A 4 bei Düren in den Tod

Aachen · Nach Messerattacken auf insgesamt drei Menschen in Aachen und auf einem Autobahnparkplatz ist der mutmaßliche Täter gestern auf der A 4 überfahren worden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft starb er sofort an der Unfallstelle. Ein Opfer, ein Lastwagenfahrer aus Estland, schwebte nach Angaben der Behörde in Lebensgefahr, die beiden anderen Attackierten wurden schwer verletzt.

Die niederländische Polizei sei eingeschaltet und auch die britischen Behörden, sagte der Sprecher der Aachener Staatsanwaltschaft, Jost Schützeberg. Der Unbekannte, der keine Papiere bei sich hatte, habe Englisch gesprochen. Nach Erkenntnissen der Ermittler war der mutmaßliche Täter in der Nacht zu Montag mit einem niederländischen Taxi von Heerlen nach Aachen gefahren. Als der Fahrgast bezahlen sollte, habe der mit einem Messer auf den 50 Jahre alten Fahrer eingestochen und sei geflüchtet. Der Mann wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht.

Ein paar Straßen weiter habe er von einem 49-jährigen Anwohner, der gerade sein Auto umparken wollte, Geld gefordert. "Als der es nicht herausgab, hat er ihn mit mehreren Stichen schwer verletzt", sagte Schützeberg. Auch dieses Opfer kam schwer verletzt in ein Krankenhaus. Mit dem Taxi wollte der Mann dann nach Köln fahren. Die beiden waren vielleicht 20 Minuten unterwegs, als sie auf der A 4 eine kurze Pause auf dem Autobahnparkplatz "Rur-Scholle" - zwischen Weisweiler und Düren - einlegten. Als sein Fahrgast kurz ausgestiegen war, konnte der Taxifahrer flüchten.

Auf dem verlassenen Parkplatz habe der noch nicht identifizierte Mann auf einen Lkw-Fahrer eingestochen und dann versucht, die Fahrbahn zu überqueren, sagte Schützeberg. Dabei sei er von einem Auto erfasst und tödlich verletzt worden. Zu dem Messer, das in der Nähe des Toten gefunden wurde, machten die Ermittler keine Angaben. Trotz des Todes des mutmaßlichen Täters ermittelt die Polizei. "Es sind Straftaten begangen worden, die wir aufklären", sagte Schützeberg. Es gehe um Raubüberfall, gefährliche Körperverletzung und um ein versuchtes Tötungsdelikt.

Die Fahrbahn der A 4 in Richtung Köln musste gestern gegen 7 Uhr für knapp zwei Stunden gesperrt werden, so ein Sprecher von Straßen NRW. Auf der A 4 gab es zeitweise Staus von bis zu vier Kilometern Länge. Insbesondere zwischen Aachen-Zentrum und Kreuz Aachen staute sich der Verkehr.

(csc/dpa)
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