Düsseldorf Lehrer könnten nächste Woche streiken

Düsseldorf · GEW: Die Länder müssen sich in dieser Woche bewegen. Tarifabschluss soll auch für Beamte gelten.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat ihre Forderung nach 5,5 Prozent mehr Gehalt - mindestens aber ein Plus von 175 Euro - für die angestellten Lehrer bekräftigt. In NRW betrifft dies rund 38 000 Lehrkräfte. Sollten die Länder als Arbeitgeber bei den Tarifverhandlungen in dieser Woche keine Bewegung zeigen, würden für die erste Märzwoche Warnstreiks vorbereitet, kündigte GEW-Landesvorsitzende Dorothea Schäfer an. Der Unterricht werde an diesen Tagen nur eingeschränkt möglich sein.

GEW-Vorstandsmitglied Andreas Gehrke betonte, dass die Forderung nach einer "kräftigen Entgelterhöhung" auch für die beim Land angestellten Erzieherinnen und Erzieher sowie für Hochschulangehörige gelte. Die Aufstockung sei nötig, um die Gehaltslücke zu den beim Bund und in den Kommunen Beschäftigten zu schließen.

GEW und Verdi fordern zugleich eine entsprechende Anhebung der Beamtenbezüge. Das Ergebnis der Tarifverhandlungen müsse auf die Landesbeamten übertragen werden, betonte Gehrke. Der Verband Lehrer NRW verwies darauf, dass angestellte Lehrer über 500 Euro im Monat weniger verdienten als ihre verbeamteten Kollegen. Dieser Lohnunterschied sei durch nichts zu rechtfertigen, so die Verbandsvorsitzende Brigitte Balbach. Es müsse "Schluss sein mit der Sparpolitik auf dem Rücken der angestellten Lehrer". Der Landesvorsitzende des Deutschen Beamtenbundes (DBB), Roland Staude, sagte unserer Zeitung, der DBB lege der rot-grünen Landesregierung nahe, dem Beispiel Hamburgs und Bayerns zu folgen. Beide haben angekündigt, den Tarifabschluss auf die Beamten zu übertragen. Für 2013 und 2014 hatte Rot-Grün den besserverdienenden Beamten zwei Nullrunden verordnet, war damit aber vor dem Verfassungsgericht gescheitert.

(RP)
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