“Ohne Plan und Ziel“ FDP kritisiert Einschränkung von Teilzeit für Lehrkräfte
Düsseldorf · Um den Lehrermangel in NRW abzumildern, sollen Lehrkräfte künftig mehr in Vollzeit arbeiten. Auch dann wenn sie sich Teilzeit wünschen. Die FDP im Landtag wirft kritische Fragen auf.
In der Diskussion um die Einschränkung von Teilzeitbeschäftigung für Lehrkräfte will die FDP im Düsseldorfer Landtag jetzt Zahlen und Erwartungswerte auf den Tisch bekommen. Mit einer Anfrage an die Landesregierung wollen die Liberalen unter anderem klären lassen, wie sich die Zahl der Teilzeitanträge im Laufe der Jahre entwickelt hat und wie viele zusätzliche Stellen oder Unterrichtszeiten sich die Landesregierung erhofft, indem künftig weniger davon genehmigt werden.
Die Beschränkung von Teilzeit sei ein massiver Eingriff in die Arbeitsbedingungen, sie geschehe „ohne Plan und Ziel“ und sei eine „Zumutung für alle Schulbeschäftigten“, sagte die schulpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, Franziska Müller-Rech, unserer Redaktion. „In einer Zeit des Fachkräftemangels über Branchen und Regionen hinweg muss es das Gebot der Stunde sein, an den Schulen attraktive Arbeitsbedingungen anzubieten und mehr Menschen für den Lehrerberuf zu begeistern.“
Die Einschränkung von Teilzeit könnte das Gegenteil des gewünschten Effektes bewirken, indem Leute deshalb später aus Beurlaubungen und Elternzeiten zurückkehrten, wegen Überlastung komplett aus dem Schuldienst ausstiegen oder sich erst gar nicht für den Einstieg entschieden, weil das Berufsfeld für sie unattraktiver wird, fürchten die Liberalen.
In NRW sollen neue Anträge auf Teilzeitbeschäftigung kritisch geprüft und regelmäßig abgelehnt werden, sofern sie nicht familiär begründet sind. Das soll den Lehrermangel abmildern. Die Maßnahme ist schon aus verschiedenen Richtungen massiv kritisiert worden, allen voran durch Gewerkschaften.