Geplante Stahlfusion Laschet nennt Einigung bei Thyssenkrupp gute Nachricht

Düsseldorf · Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Laschet hat die langfristigen Job- und Standortgarantien für den Stahlbereich bei Thyssenkrupp als gute Nachricht bezeichnet. Die Beschäftigungsgarantien bis 2026 seien "ein großer Erfolg".

 NRW-Ministerpräsident Laschet begrüßt Einigung bei Thyssenkrupp. (Archivbild)

NRW-Ministerpräsident Laschet begrüßt Einigung bei Thyssenkrupp. (Archivbild)

Foto: dpa, ve sab dul

Dieser Erfolg sei "auch dem Einsatz der Betriebsräte und der IG Metall zu danken", sagte Armin Laschet am Freitag in Düsseldorf. Die Landesregierung habe in ihren Gesprächen mit Thyssenkrupp darauf gedrungen, dass es eine Zustimmung der Gewerkschaft zu der Fusion geben müsse. Deshalb sei er "besonders froh, dass das gelungen ist".

Thyssenkrupp habe jetzt die Chance, durch die Fusion der Stahlsparte mit dem indischen Konkurrenten Tata "mehr Wettbewerbsfähigkeit zu erreichen", sagte Laschet. Der Ministerpräsident bedauerte, dass der Firmensitz des fusionierten Stahlunternehmens in die Niederlande verlegt werden soll. "Ich hätte mir gewünscht, dass das Unternehmen hier bleibt", betonte der CDU-Politiker.

Im Ringen um die Stahl-Fusion von ThyssenKrupp und Tata hatten sich Konzernleitung und IG Metall auf eine langfristige Arbeitsplatz- und Standortgarantie geeinigt. Sofern die Zusammenlegung gelingt, sind betriebsbedingte Kündigungen und Werksschließungen bis Herbst 2026 ausgeschlossen, wie die Gewerkschaft und ThyssenKrupp am Freitag erklärten.

4000 Jobs fallen weg

ThyssenKrupp will seine europäischen Stahlsparte mit der des Konkurrenten Tata Steel verschmelzen und so den zweitgrößten europäischen Stahlproduzenten nach ArcelorMittal schmieden. Die Gewerkschaft und die Beschäftigten stehen der Fusion in einem Joint Venture kritisch gegenüber. Dadurch fallen 4000 Jobs weg, die Hälfte davon bei ThyssenKrupp. Die Arbeitnehmer hatten befürchtet, dass dies lediglich ein Anfang sein könnte.

Diese Sorge soll der jetzt geschlossene Tarifvertrag nehmen. ThyssenKrupp und IG Metall zufolge wird die Vereinbarung ab dem für Ende 2018 erwarteten Vollzug der Fusion greifen und dann bis Ende September 2026 gelten, also für einen Zeitraum von acht Jahren. In dieser Zeit sind an ThyssenKrupp-Stahlstandorten betriebsbedingte Kündigungen und Werksschließungen verboten.

(vek)
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