Kommentare eingeschränkt Kutschaty kritisiert Düsseldorfs Ex-OB – und erntet selbst Kritik

Düsseldorf · SPD-Spitzenkandidat Thomas Kutschaty hat Düsseldorfs ehemaligen Oberbürgermeister Thomas Geisel auf Twitter kritisiert. Doch Kutschaty selbst erntet nun Kritik. Denn nicht jeder kann auf seinen Beitrag antworten.

 Thomas Kutschaty (SPD) steht in der Kritik (Archivbild).

Thomas Kutschaty (SPD) steht in der Kritik (Archivbild).

Foto: dpa/Marius Becker

Der Spitzenkandidat der SPD bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2022, Thomas Kutschaty, hat sich auf Twitter kritisch zu Aussagen des früheren Düsseldorfer Oberbürgermeisters Thomas Geisel geäußert. Geisel hat zuvor einen mittlerweile gelöschten Blogbeitrag verfasst, der für viel Kritik gesorgt hatte. Er hatte darin unter anderem den Sinn von Waffenlieferungen an die Ukraine infrage gestellt und versucht zu relativieren.

„Gerade die Kriegsverbrechen von Butscha erlauben keine Relativierungen. Dieser Angriffskrieg muss scheitern“, fand daher Kutschaty deutliche Worte für den Ex-Oberbürgermeister. Doch damit sorgte er selbst für Ärger – weil er die Möglichkeit einschränkte, auf seinen Twitterbeitrag zu reagieren. Das konnten nämlich nur Personen, die mit dem Spitzenkandidaten vernetzt sind.

„Der Spitzenkandidat der @nrwspd zur #ltwnrw22 mag den Austausch - aber nur mit den 635 Personen, denen er selbst folgt. Kritik ist wohl nicht willkommen. Aha. #Bürgernähe“, twitterte etwa der Bundestagsabgeordnete Matthias Hauer (CDU).

User „Pogobär“ schreibt: „Der Spitzenkandidat der ⁦@spd_fraktion_nw⁩ zur Landtagswahl, ⁦@ThomasKutschaty, deaktiviert die Möglichkeit Replies zu schreiben“ und fügt noch mehrere lachende Smileys an.

Geisel hatte in einem Blog auf seiner Internetseite in einem mittlerweile gelöschten Beitrag geschrieben: „410 Zivilisten sind - nach ukrainischen Angaben - den Gräueltaten von Butscha zum Opfer gefallen. Selbstverständlich ist jedes zivile Opfer eines Krieges eine Tragödie und eines zu viel. Aber werden durch die ukrainische Genozid-Rhetorik nicht letztlich die Kriegsverbrechen von Srebrenica, My Lai und Babiyar (Babyn Jar), um nur einige zu nennen, und vielleicht auch die Bombennacht von Dresden, der angeblich 30.000 Menschen zum Opfer fielen, bagatellisiert?“

(kag)
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