NRW will Gesetz auf Inter-Tabac durchsetzen Streit um Rauchverbot auf Tabakmesse

Dortmund · Zwischen der Stadt Dortmund und dem NRW-Gesundheitsministerium gibt es einen Konflikt darüber, ob die Besucher der internationalen Fachmesse Inter-Tabac weiterhin an allen Ständen rauchen dürfen.

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Foto: dpa, mg cul

Udo Mager, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Dortmund, geht davon aus, dass eine Raucherlaubnis mit dem strikten Nichtraucherschutzgesetz der rot-grünen Landesregierung vereinbar ist. Da es sich bei den Westfalenhallen um ein multifunktionales Veranstaltungszentrum handele, bestehe die Möglichkeit, das Rauchen zu erlauben.

Damit könne der bisherige Charakter der Fachmesse erhalten bleiben, glaubt auch Messe-Sprecher Andreas Weber. "Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die Inter-Tabac ausschließlich volljährigen Fachbesuchern zugänglich ist, gilt auf der Fachmesse in den Hallen 4, 6, 7 und 8 — und damit auch an den Ständen — grundsätzlich kein Rauchverbot", sagte Weber.

Ein Sprecher der nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) erklärte hingegen, diese Einschätzung sei eine "Fehlinterpretation". Eine uneingeschränkte Raucherlaubnis sei mit dem Nichtraucherschutzgesetz nicht vereinbar. Lediglich die Einrichtung von abgeschlossenen Raucherräumen sei möglich. Man habe die Stadt Dortmund um eine Stellungnahme gebeten.

Die Inter-Tabac ist die weltweit größte Messe für Tabakwaren. 2012 kamen 360 Aussteller aus 45 Ländern. "Ein Rauchverbot an den Ständen wäre das Aus für die Veranstaltung", ist sich Dieter Rangol, Geschäftsführer des Bundesverbands des Tabakwaren-Einzelhandels, sicher. Thomas Kufen, Wirtschaftsexperte der CDU-Landtagsfraktion, kritisierte: "Rot-Grün schadet mit dem ideologischen Nichtraucherschutzgesetz jetzt sogar dem Messestandort NRW."

(RP/das/csi)
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