Gutscheine für Babysitter und Co. SPD will Alleinerziehende bei Haushaltshilfen unterstützen

Düsseldorf · Die SPD im NRW-Landtag will Alleinerziehenden finanziell unter die Arme greifen. In einem Antrag fordert die Oppositionsfraktion Gutscheine, mit denen diese etwa Haushaltshilfen bezahlen können.

 Ein alleinerziehender Vater mit zwei Kindern (Symbolfoto).

Ein alleinerziehender Vater mit zwei Kindern (Symbolfoto).

Foto: dpa/Peter Kneffel

Alleinerziehende seien finanziell häufig schlechter gestellt als Eheleute mit Kindern, begründet die SPD-Fraktion ihren Vorstoß. Mit den Gutscheinen sollen alleinerziehende Mütter und Väter etwa Haushaltshilfen oder Babysitter einstellen können.

Nach einer Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) haben 45 Prozent der Alleinerziehenden Anspruch auf Hartz IV. Hinzu kommt laut SPD-Antrag, dass Sozialleistungen und Unterhaltszahlungen in den meisten Fällen mit dem Erwerbseinkommen verrechnet würden. Auch vom Ehegattensplitting sowie der beitragsfreien Ehegattenversicherung der Krankenkassen könnten Alleinerziehende nicht profitieren.

Alleinerziehende Eltern stehen der Fraktion zufolge vor enormen Herausforderungen, weil sie die Organisation des Familienalltags und des Erwerbslebens in der Regel alleine schultern müssten. Dafür fehle es an gesellschaftlicher Wertschätzung. Neben den Gutscheinen verlangen die Sozialdemokraten deutlich mehr Kindergartenplätze, auch zu Randzeiten.

Für alleinerziehende Frauen mit Gewalterfahrung müsse es mehr Plätze in den zumeist überfüllten Frauenhäusern geben. Die berufliche Weiterbildung für Alleinerziehende solle "bedarfsgerecht weiter entwickelt" werden. Notwendig sei auch der Ausbau von Teilzeitmodellen für Ausbildung und Studium.

Bei den unterschiedlichen Familienformen ist der Anteil der Alleinerziehenden in NRW laut Angaben zwischen 2002 und 2017 von knapp 15 Prozent auf 18,2 Prozent gestiegen. Den größten Anteil der Alleinerziehenden machen Frauen aus. Laut Sozialberichterstattung waren 2016 insgesamt 598.000 Kinder und Jugendliche von relativer Armut betroffen. Das höchste Armutsrisiko haben alleinerziehende Mütter und ihre Kinder.

(kess/kna)
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