Nordrhein-Westfalen Röttgen will Kemfert als Energieministerin
Düsseldorf · Die Wirtschaftsprofessorin Claudia Kemfert soll bei einem Wahlsieg der CDU in Nordrhein-Westfalen Energieministerin werden. Das kündigte Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) am Mittwoch in Düsseldorf an.
Kemfert leitet beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) die Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt. Die 43-Jährige ist parteilos.
Die Wissenschaftlerin soll das geplante neue Ministerium für Energie und Klima übernehmen, sagte Röttgen, der am Mittwochabend zum Spitzenkandidat bei der Landtagswahl am 13. Mai gewählt werden soll.
Nordrhein-Westfalen brauche eine Energiepolitik aus einem Guss. Der Umweltminister warf der rot-grünen Landesregierung vor, die Energiewende verschlafen zu haben.
Nordrhein-Westfalen habe beim Ausbau der erneuerbaren Energien erheblichen Nachholbedarf, sagte Kemfert. Bei der gesamten Ökoenergie stehe Nordrhein-Westfalen nur auf Platz 13 unter den 16 Bundesländern.
Beim Windstrom sogar nur auf dem vorletzten Platz. In Nordrhein-Westfalen werde noch immer 75 Prozent des Stroms von Kohlekraftwerken erzeugt. Weniger als 6 Prozent stammten aus erneuerbaren Energien.
Die Bildung eines Energieministeriums sei "zwingend geboten", sagte Röttgen. Das Ministerium solle alle energiepolitischen Kompetenzen, die in der Landesregierung auf unterschiedliche Ministerien verteilt sind, in einem Haus zu bündeln.