Neujahrsempfang der NRW-CDU Röttgen: Gladbach-Sieg ist gutes Omen

Düsseldorf · CDU-Landeschef Norbert Röttgen hat die NRW-CDU beim Neujahrsempfang in Düsseldorf auf das neue Jahr eingestimmt. 2012 werde ein "entscheidendes Jahr", sagte Röttgen. Das Wort "Neuwahlen" fiel in seiner sachlichen Rede über Sparpolitik und Umweltthemen indessen nicht.

Der Neujahrsempfang der NRW-CDU
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Der Landesvorsitzende lässt seine Rede humorvoll ausklingen. Am Freitagabend war er bei 3:1 Erfolg von Borussia Mönchengladbach gegen Bayern München im Stadion, berichtet Norbert Röttgen. Der Sieg "ist ein gutes Omen für dieses Jahr", ruft der Unions-Politiker unter Beifall in den Saal. Für die Bayern-Fans fügt er hinzu: "Wir sind erdverbunden und tolerant - gegenüber Minderheiten insbesondere."

Samstagmorgen, 10.30 Uhr. Rund siebenhundert Gäste sind zum Neujahrsempfang der NRW-CDU ins "Van Der Falk Airport"-Hotel Düsseldorf gekommen. In den vergangenen Jahren hatte der Termin in der WGZ-Bank stattgefunden. Der Ortswechsel markiert einen Neuanfang. 2012 werde das Jahr der inhaltlichen Erneuerung, sagt CDU-Generalsekretär Oliver Wittke zur Eröffnung. Als er die Landesvorsitzende der NRW-Grünen, Monika Düker begrüßt, gibt es Applaus.

Es geht um Ethik und Nachhaltigkeit

Röttgens Rede dauert 30 Minuten und wird zehnmal durch Beifall unterbrochen. Es ist keine Wahlkampfrede, aggressive Attacken auf die Landesregierung bleiben aus. Das Wort "Neuwahl" fällt nicht, stattdessen skizziert der Politiker den "Überbau" der CDU-Politik. Es geht um die Ethik der Ökonomie, Wachstum und Nachhaltigkeit, die Pflicht zur Ressourcenschonung. "Wir haben diese Welt nur einmal", sagt Röttgen. Zukunftsvorsorge und Verantwortung für die nächsten Generationen seien wichtiger als kurzfristige Wahlkampfauseinandersetzungen.

Röttgen kommt mit seiner Rede bei den Zuhörern gut an. "Das ist seine Art, er ist eben ein Intellektueller", sagt der Düsseldorfer CDU-Bezirksvertreter Christoph Klose. Kirchenrat Rolf Krebs, Leiter des Evangelischen Büros NRW, lobt den "sachlichen, Nachdenklichen Ton, den Bezug auf die christlichen Grundwerte". Sogar Grünen-Chefin Düker findet lobende Worte. Die Aussagen zu einem verantwortlichen Umgang mit Ressourcen würden auch von den Grünen geteilt.

An den Stehtischen ist bei Zwiebelsuppe und Käsehäppchen später die Frage, ob es in diesem Jahr Neuwahlen gibt, Thema Nummer eins. Röttgen geht darauf auch in Interviews nicht ein. Dafür wird Thomas Hunsteger-Petermann, der Oberbürgermeister von Hamm, konkreter. Bundeskanzlerin Angela Merkel stehe für Seriosität in der Euro-Krise und könne Rückenwind aus Berlin mitbringen. Die CDU müsse sich weiter Modernieren und neue Wählerschichten gewinnen. "Sonst wird das nichts", befürchtet Hunsteger-Petermann.

Der Etat der Minderheitsregierung steht Ende März im Landtag zur Abstimmung. Wenn er den Landtag nicht passiert, wäre eine Neuwahl die Folge. Bislang haben sich alle drei Oppositionsfraktionen ablehnend geäußert. Rot-Grün fehlt eine Stimme zur Mehrheit.

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