Extremismus bei der Polizei NRW-Innenminister spricht sich für Untersuchung aus

Düsseldorf · Eine große Studie über den Extremismus bei der Polizei will NRW-Innenminister Herbert Reul zwar noch immer nicht, einige konkrete Fragestellungen will er jetzt aber untersuchen lassen.

     NRW-Innenminister Herbert Reul ist offen für die Untersuchung konkreter Fragestellungen.

NRW-Innenminister Herbert Reul ist offen für die Untersuchung konkreter Fragestellungen.

Foto: dpa/Marcel Kusch

Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) will die Gründe für extremistische Einstellungen bei Polizisten untersuchen lassen. Es gelte herauszufinden, warum sich einige Polizisten in ihrem Lebensalltag radikalisierten, sagte der Minister am Mittwoch in der WDR-5-Sendung „Morgenecho“.

„Lasst uns nicht über eine große, allumfassende Studie reden, sondern über wissenschaftliche Untersuchungen von Problemen, die relevant sind“, sagte Reul. „Im Polizeialltag muss ja irgendetwas passieren und das zu untersuchen halte ich für höchst bedeutsam.“ Dies solle zügig in Angriff genommen werden.

Geklärt werden müsse, ob Abläufe, Arbeitsbedingungen oder die Konfrontation mit vielen Problemen eine Rolle spielten. Es gebe Unterschiede in der Polizeiarbeit in einem ländlichen Bezirk oder etwa einer Großstadt im Ruhrgebiet, wo man sich mit Clankriminalität auseinandersetze.

„Es gibt nicht das Problem in der Polizei, sondern es gibt möglicherweise unterschiedliche“, sagte der Minister. Es müsse ein Frühwarnsystem und das Angebot von Hilfe geben.

Reul hatte sich erst am Dienstag erneut gegen eine große wissenschaftliche Studie zur Untersuchung des Rechtsradikalismus bei der Polizei ausgesprochen. Eine solche Studie sei „nicht die erhoffte Zauberlösung“.

Sich nur auf die Polizei zu konzentrieren, halte er für einen Fehler, weil es zur Stigmatisierung dieser Gruppe führen könne. Außerdem würden rechtsradikale Beamte die Fragen der Wissenschaftler ohnehin nicht wahrheitsgetreu beantworten. Von daher sei eine solche Studie nicht zielführend. Sie ersetze zudem kein Handeln, hatte Reul gesagt.

(dpa/)
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