Am Donnerstag Thema im Landtag NRW-Fraktionen für bundesweites Rauchverbot in Autos

Düsseldorf · Die NRW-Fraktionen von CDU, FDP, SPD und Grünen setzen sich für ein bundesweites Rauchverbot in Autos ein, in denen Schwangere oder Kinder mitfahren. Am Donnerstag soll ihr Antrag Thema im Landtag sein.

 Ein rauchender Autofahrer (Symbolfoto).

Ein rauchender Autofahrer (Symbolfoto).

Foto: dpa/Arno Burgi

Nordrhein-Westfalen macht in Sachen Rauchverbot in Autos Druck auf die Bundesregierung. In einem gemeinsamen Antrag fordern die CDU/FDP-Regierungsfraktionen und die Opposition aus SPD und Grünen die Landesregierung auf, über den Bundesrat einen Gesetzentwurf für ein entsprechendes Rauchverbot einzubringen. Dieses soll gelten, wenn Minderjährige oder Schwangere mitfahren. Der gemeinsame Antrag ist am Donnerstag Thema im NRW-Landtag.

Schon die Gesundheitsminister der Länder hatten im vergangenen Herbst die Bundesregierung aufgefordert, ein bundesweites Rauchverbot in Kraftfahrzeugen mit Minderjährigen und Schwangeren als Beifahrern einzuführen. Weltweit sterben jedes Jahr 166.000 Kinder an den Folgen des Passivrauchens, heißt es in dem Antrag. Das Deutsche Krebsforschungszentrum schätze, dass rund
eine Million Minderjährige in Deutschland Tabakrauch im Auto ausgesetzt seien.

Folge des Passivrauchens für Kinder können massive Gesundheitsschäden an der sich noch entwickelnden Lunge und den Atemwegen sein. Asthma-Erkrankungen können sich verschlimmern und der Blutdruck kann sich erhöhen. Mediziner diagnostizierten ferner ein erhöhtes Risiko für Aufmerksamkeitsstörungen, Übergewicht und Diabetes II, heißt es in dem Antrag. Bei Säuglingen steige das Risiko eines plötzlichen Tods.

Einer Umfrage zufolge befürworten 71 Prozent der Deutschen ein Rauchverbot im Auto. Selbst rund zwei Drittel der der befragten Raucherinnen und Raucher plädierten dafür.

Staaten wie Großbritannien, Italien, Griechenland oder Frankreich, aber auch Südafrika und Australien haben bereits Rauchverbote in Autos eingeführt, wenn Minderjährige Beifahrer sind.

(kess/dpa)
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