Öffentlicher Dienst Gewerkschaften planen große Kundgebung vor dem Düsseldorfer Landtag

Düsseldorf · Vor den nächsten Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst wollen die Gewerkschaften noch einmal Druck machen. Für den heutigen Donnerstag ist eine Kundgebung vor dem Landtag in Düsseldorf angesetzt.

 Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes bei einer Protestveranstaltung in Düsseldorf vor einer Woche (Archivfoto vom 17.11.2021).

Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes bei einer Protestveranstaltung in Düsseldorf vor einer Woche (Archivfoto vom 17.11.2021).

Foto: dpa/Mona Wenisch

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi rechnet an diesem Donnerstag mit mehreren Tausend Teilnehmenden vor dem nordrhein-westfälischen Landtag in Düsseldorf. Als Redner werden gegen 13.00 Uhr Verdi-Chef Frank Werneke und der Bundesvorsitzende des Beamtenbundes (dbb), Ulrich Silberbach, erwartet.

Wegen der Corona-Lage sollen die Demonstrierenden auf der Landtagswiese einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Markierungen und Mitarbeiter sollen dafür sorgen, dass die Abstände zwischen den Menschen gewahrt werden.

Nach zwei gescheiterten Verhandlungsrunden werfen die Gewerkschaften den Arbeitgebern eine Blockadehaltung vor. Niedersachsens Finanzminister Reinhold Hilbers (CDU) sieht indes als Verhandlungsführer der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) vor dem Treffen am 27. und 28. November in Potsdam „auf beiden Seiten den Willen zu einer Einigung“.

Kurz vor der entscheidenden Verhandlung machte Verdi-Chef Frank Werneke nun dauerhafte Verbesserungen für Gesundheitsbeschäftigte zur Bedingung einer Einigung. "Mit uns wird es nur dann einen Tarifabschluss geben, wenn das Gesundheitspersonal spürbare finanzielle Verbesserungen erhält", sagte Werneke im Interview mit der Zeitung "Welt" (Donnerstagsausgabe). Die Gewerkschaft fordert laut Bericht, dass die Beschäftigten in diesem Bereich mindestens 300 Euro mehr pro Monat bekommen. Für Pflegehelfer zum Beispiel könne das ein Gehaltsplus von bis zu 12,8 Prozent bedeuten. Für den Rest der Beschäftigten liege die Forderung bei fünf Prozent beziehungsweise bei mindestens 150 Euro mehr mit einer Laufzeit von zwölf Monaten.

Einmalzahlungen seien laut Werneke nicht ausreichend. "Corona-Prämien können im Gesamtabschluss zwar eine Rolle spielen, aber es geht uns um eine dauerhaft bessere Bezahlung im Gesundheitswesen und natürlich auch für alle anderen Beschäftigten bei den Ländern."

Seit Wochen machen die Beschäftigten im öffentlichen Dienst mit Warnstreiks insbesondere an den Universitätskliniken auf ihre Probleme aufmerksam. In der seit 20 Monaten andauernden Corona-Pandemie leisteten sie im Gesundheitswesen und der Pflege großartige Arbeit, die entsprechend gewürdigt und entlohnt werden müsse.

(peng/dpa/Reuters)
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