„Stigmatisierend und diskriminierend“ NRW will „Schulen für Kranke“ umbenennen

Düsseldorf · „Schule für Kranke“ – so heißen Einrichtungen, in denen Schülerinnen und Schüler wegen eines Krankenhausaufenthalts mindestens vier Wochen nicht am Unterricht teilnehmen können. Der Name sei jedoch stigmatisierend, finden Schüler, Eltern und Lehrer. Deswegen soll er sich nun ändern.

 Sogenannte „Schulen für Kranke“ nehmen Schülerinnen und Schüler auf, die wegen eines Krankenhausaufenthalts länger nicht am Unterricht teilnehmen können.

Sogenannte „Schulen für Kranke“ nehmen Schülerinnen und Schüler auf, die wegen eines Krankenhausaufenthalts länger nicht am Unterricht teilnehmen können.

Foto: Young David (DY)/Young, David

Das Land will die „Schulen für Kranke“ umbenennen: Mit einem erneuerten Schulgesetz sollen sie künftig als „Klinikschulen“ firmieren, wie es in der Antwort des Schulministeriums auf eine Kleine Anfrage der SPD im Landtag heißt. In einer „Schule für Kranke“ werden Schülerinnen und Schüler aufgenommen, die wegen einer stationären Behandlung im Krankenhaus oder einer anderen Einrichtung mindestens vier Wochen nicht am Unterricht ihrer Schule teilnehmen können.

Die SPD betonte in ihrer Anfrage, dass Schüler, Eltern und Lehrer die Bezeichnung „Schule für Kranke“ stigmatisierend und diskriminierend fänden. In NRW gibt es den Namen laut Landesregierung seit 2005 – auch in anderen Bundesländern wie Bayern oder Brandenburg hießen die Einrichtungen noch immer so.

Im aktuellen Gesetzentwurf wird allerdings klar, dass man sich über die Tonalität der „Schule für Kranke“ bewusst ist. So heißt es in der Novelle: „Mit der neuen Bezeichnung ‚Klinikschule’ wird ein moderner, neutraler, international gebräuchlicher und verständlicher Begriff in das Schulgesetz eingeführt, ohne grundlegende konzeptionelle Veränderungen an der bisherigen Schulform.“

(bora/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort