Familienplanung NRW will kostenlose Pille für ärmere Frauen

Düsseldorf · NRW-Familienministerin Ute Schäfer (SPD) will eine kostenlose Abgabe verschriebener Verhütungsmittel an Frauen mit geringem Einkommen erreichen. Ein entsprechender Vorstoß finde breite Unterstützung bei ihren Ministerkollegen in den Bundesländern, teilte das Familienministerium am Dienstag in Düsseldorf mit.

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Foto: ddp

Darin wird die Bundesregierung um Prüfung gebeten, wie einkommensschwache Frauen kostenlos ärztlich verordnete Empfängnisverhütungsmittel bekommen können. Der Bund ist für die Sozialgesetzgebung zuständig.

"Familienplanung darf nicht am Einkommen scheitern", sagte die Ministerin laut einer Mitteilung. Viele ungewollte Schwangerschaften und Abbrüche könnten vermieden werden, wenn alle Frauen Zugang zu Verhütungsmitteln hätten. "Doch leider können sich Frauen mit geringem Einkommen die Pille oder Spirale oft nicht leisten", meinte Schäfer. Die Situation habe sich verschärft, seit durch Änderungen in der Sozialgesetzgebung die Kosten für diese Mittel nur noch bis zum vollendeten 20. Lebensjahr von den Kassen übernommen werden.

Die Jugend- und Familienministerkonferenz (JFMK) hatte bereits Anfang Dezember 2012 die Haltung ihrer Mitglieder zu dem Vorstoß erkundet. 15 Bundesländer stimmten dafür, lediglich Bayern war dagegen. Nach Vorstellung der Ministerrunde sollen unter anderen Bezieherinnen von Hartz IV und BAföG sowie Asylbewerberinnen kostenlose Verhütungsmittel bekommen können.

(lnw/felt)
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