Digitalisierung an Schulen NRW testet sichere Mailadressen für Lehrer

Düsseldorf · Die Digitalisierung der NRW-Schulen kommt einen entscheidenden Schritt voran. Die digitale Plattform „Logineo“ wird nun in der Praxis getestet. Hamburg zeigt Interesse.

 Tablet und Schulbuch (Symbolbild).

Tablet und Schulbuch (Symbolbild).

Foto: dpa/Arne Dedert

„Die digitale Arbeitsplattform Logineo steht kurz vor der Abnahme und geht in diesen Wochen in den Testbetrieb“, sagte Mathias Richter, Staatssekretär im NRW-Schulministerium, unserer Redaktion. Die Einführung laufe nach Plan. „Damit bekommen die Lehrer zwar dienstliche Mail-Adressen, einen Datensafe und vieles mehr, einen Dienst-Laptop ersetzt das aber nicht“, schränkte Richter zugleich ein. Der Stadtstaat Hamburg sei sehr daran interessiert, die Plattform von NRW zu übernehmen.

Die Arbeit an „Logineo“ war von Pannen begleitet. Eigentlich sollte die Plattform nach zweijähriger Entwicklungsphase schon zum laufenden Schuljahr 2017/18 einsetzbar sein. Doch das Projekt, das noch die rot-grüne Vorgängerregierung angeschoben hatte, musste wegen technischer und Sicherheitsmängel verschoben werden.

Daher nutzen viele Lehrer bisher private Mailadressen, um mit Schülern, Eltern und Kollegen zu kommunizieren. Damit aber machen sie sich unter Umständen strafbar, weil sie gegen Datenschutzbestimmungen verstoßen könnten. Um auf Nummer sicher zu gehen, ziehen es Lehrer vereinzelt sogar inzwischen wieder vor, Zeugnisse per Hand zu schreiben.

Der Plan zur Einführung von „Logineo“ sieht eine knapp viermonatige Testphase an 20 Schulen in Nordrhein-Westfalen vor. Zum Beginn des zweiten Schulhalbjahres im Februar 2019 an soll „Logineo“ dann nach und nach überall in Nordrhein-Westfalen eingeführt werden.

Mithilfe der digitalen Schulplattform können Lehrer nicht nur sichere dienstliche Mailadressen einrichten, sondern auch vertrauliche Dokumente wie Zeugnisse in Dateiverwaltungssystemen abspeichern. Außerdem soll es dann möglich sein, die Schulen miteinander zu vernetzen, digitale Schulbücher einzustellen und digitale Kalender anzulegen. Entwickelt wurde die Plattform im Auftrag der Medienberatung für das Land NRW vom Kommunalen Rechenzentrum Niederrhein.

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