Kundenansturm, weniger Spenden und Verteilungskämpfe NRW-Tafeln am Limit

Exklusiv | Düsseldorf · Die Lebensmittelretter arbeiten nach eigenen Aussagen bereits am Limit. Die Zahl der Kunden hat sich durch die Flüchtlinge und den größeren Kreis von Wohngeldempfängern nahezu verdoppelt. Die Tafeln verlangen vom Land staatliche Dauerhilfen.

 Petra Jung, Evi Kannemann und Claudia Manousek von den Tafeln NRW bei der Warenausgabe in der Tafel Dormagen.

Petra Jung, Evi Kannemann und Claudia Manousek von den Tafeln NRW bei der Warenausgabe in der Tafel Dormagen.

Foto: Anne Orthen (orth)

Die Tafeln in Nordrhein-Westfalen sehen sich einem massiven Ansturm ausgesetzt. Grund sind die steigende Flüchtlingszahl und der erweiterte Kreis von Wohngeldempfängern. Zugleich wird es für die Ehrenamtler immer schwieriger, ausreichend Lebensmittel zu bekommen. „Wir erleben derzeit, dass die Lebensmittelspenden nachlassen“, sagte Evi Kannemann, erste Vorsitzende des Landesverbands Tafeln NRW. Dem Verband gehören 174 eigenständige Tafelvereine an. „Die Firmen versuchen Überschüsse zu vermeiden, hinzu kommen sogenannte Rettertüten beim Discounter und der Vormarsch von Foodsharern und sogenannten Aufkäufern, die dem Handel die Ware kurz vorm Ablaufdatum abnehmen und dann in eigenen Geschäften oder auf Wochenmärkten anbieten.“