Schulversuche mit Sekundarschule NRW sucht noch Lehrer

Düsseldorf (RPO). Vor der großen Reform kommen in NRW die Schulversuche: Das neue Schuljahr 2011/12 bringt kleinere Neuerungen, wie Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) am Freitag in Düsseldorf mitteilte. 12 Gemeinschaftsschulen starten am Mittwoch. Außerdem werden 13 Gymnasien ihre Schüler wieder erst nach 13 statt 12 Jahren zum Abitur führen.

NRWs Schulsystem 10/11 in Zahlen
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Foto: AP

Für die allermeisten der rund 2,7 Millionen NRW-Schüler ändert sich nichts: Erst nächstes Jahr soll dann der im Juli zwischen Rot-Grün und CDU-Opposition erzielte Schulkonsens in die Tat umgesetzt werden. 2012/2013 starten dann die ersten Sekundarschulen.

Sondersitzung des Landtags

In den Sommerferien haben die Fraktionen von SPD, Grünen und CDU an den Details gearbeitet. Am 9. September berät der Landtag in einer Sondersitzung über die Novelle des Schulgesetzes und der Landesverfassung. "Ich gehe davon aus, dass die Reformvorschläge umgesetzt werden", sagte Löhrmann.

Doch zuerst muss die Schulministerin ihre Hausaufgaben für das kommende Schuljahr zu Ende bringen. 877 Lehrerstellen wurden noch nicht besetzt, teilte die Ministerin mit. Kurz vor dem Beginn des Schuljahres 2011/2012 sei dies jedoch ein "guter Stand". Im Laufe des Jahres könnten die offenen Stellen zügig nachbesetzt werden. Für die offenen Stellen machte sie die CDU/FDP-Vorgängerregierung verantwortlich. Vor allem für Gesamtschulen, Gymnasien und Förderschulen werden noch Lehrkräfte gesucht.

Lehrer werden immer jünger

Dabei hat das Ministerium nach eigenen Angaben 2.078 zusätzliche Stellen für Lehrer geschaffen. Die sollen vor allem an Grundschulen und für die Ganztagesbetreuung eingesetzt werden, aber auch den Ausbau des inklusiven Unterrichts unterstützen. Löhrmann beobachtet einen "Generationenwechsel" in den Lehrerzimmern. In den vergangenen zehn Jahren seien insgesamt 70.000 neue Lehrer an die Schulen gekommen und hätten den Lehrkörper deutlich verjüngt.

Nicht wirklich gebessert hat sich aber die Anzahl der Lehrer im Bezug auf die Anzahl der Schüler. Die Untersuchung Bildungsmonitor 2011 hat gezeigt, dass in Nordrhein-Westfalen vergleichsweise wenige Lehrer arbeiten. Der demografische Wandel soll nun helfen, die schlechten Zahlen zu verbessern.

Im Jahr 2011 besuchen 2,74 Millionen Kinder eine Schule in Nordrhein Westfalen, 165.000 zum ersten Mal. Insgesamt seien das rund 0,7 Prozent Schülerinnen und Schüler weniger als im Vorjahr, teilte die Ministerin mit. Tendenz weiter fallend. Bis zum Ende der Legislaturperiode werde dennoch trotz fallender Schülerzahlen neue Stellen für Lehrer geschaffen, bekräftigte Löhrmann.

Das alles könne die Landesregierung jedoch nicht alleine stemmen. "Das Kooperationsverbot in der Bildungspolitik gehört aufgelöst", sagte Löhrmann und fordert mehr finanzielles Engagement vom Bund in den Schulen.

Kritik an der Ministerin kam von der CDU. "Die Eltern haben sich nicht verunsichern lassen von der Kampagne der Schulministerin gegen das Abitur nach acht Jahren (G8)", sagte der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Klaus Kaiser. Nur 13 der insgesamt 600 Gymnasien des Landes hätten sich an dem Modellversuch für ein zusätzliches Schuljahr bis zum Abitur beteiligt.

(DAPD/awei)
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