Kommentar Pfleger werden mächtig

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) gibt den Pflegern die historische Chance zur Gründung einer eigenen Kammer. Es wäre ein wichtiger Schritt zur echten Emanzipation eines unterschätzten Berufes.

NRW-Pfleger sollten ihre Chance nutzen
Foto: dapd, Thomas Kienzle

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann ermöglicht den knapp 200.000 Pflegern in NRW die  Gründung einer Pflegekammer. Das klingt bürokratisch und marginal. Ist es aber nicht. Mit der Gründung einer eigenen Kammer bekommen die Pfleger die historische Chance zum Aufbau einer Interessenvertretung, die erstmals auf Augenhöhe mit den Kammern der Ärzte verhandeln könnte. Da eine Pflegekammer viel mehr Mitglieder als die  Ärztekammern hätte, wäre  sie äußerst mächtig. Die Pfleger würden sich mit ihr in der Gesundheitspolitik emanzipieren und aus ihrer bislang eher dienenden Funktion zu einer selbstständige Profession aufsteigen. Es wäre wohl nur eine Frage der Zeit, bis das neu justierte Machtgefüge seine Spuren auch im Krankenhausalltag hinterlässt.

Andererseits neigt die Konstruktion einer von Zwangsbeiträgen finanzierten Kammer stets zu Wasserköpfen und zu hohen Kosten. Wenn es wirklich gut werden soll, müssen die Pfleger die Kammern nicht nur finanzieren sondern auch streng kontrollieren. Aber diesen Aufwand sollte es ihnen wert sein.

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