Städte klimafest machen NRW-Opposition fordert schnelle Hilfen für Unwettergebiete

Düsseldorf · Landespolitiker von SPD und Grünen fordern mehr Unterstützung für Betroffene des Hochwassers und für Kommunen zur Vorsorge gegen Unwetterereignisse. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) bricht vorzeitig seinen Urlaub ab.

Hochwassers 2021 in NRW: Schäden in Erftstadt, Euskirchen, Bad Münstereifel, Altenahr
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Schwere Schäden durch Überflutungen in NRW

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Foto: dpa/David Young

Die Opposition in Nordrhein-Westfalen fordert schnelle Hilfen für die Hochwasser-Geschädigten. „Die Menschen in NRW, unsere Städte und Gemeinde, aber auch unsere Einsatzkräfte brauchen jetzt schnelle und unbürokratische Hilfe“, sagte SPD-Fraktionschef Thomas Kutschaty. Es gelte, so schnell wie möglich einen Überblick über die Schäden zu erhalten, um dann gezielt vor Ort unterstützen zu können: „Hier ist die Landesregierung gefordert, diese Hilfe zügig zu organisieren.“ Außerdem müsse geprüft werden, inwiefern der Landtag auch kurzfristig aktiv unterstützen könne.

Die Landesregierung will dem Vernehmen nach am heutigen Freitag verkünden, für wen und unter welchen Voraussetzungen es finanzielle Hilfen geben soll. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) brach am Donnerstag seinen Urlaub in Norddeutschland nach drei Tagen ab und begab sich umgehend zurück nach NRW, um sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen. „Ich bin mit meinen Gedanken bei den Toten dieser Katastrophe, die große Teile unseres Landes ereilt hat. Ihren Angehörigen wünsche ich in diesen schweren Stunden viel Kraft“, sagte Reul. „Viele Menschen werden weiterhin vermisst. Das bestürzt mich zutiefst“, so der Minister.

Landespolitiker auch fast aller anderen Parteien zeigten sich erschüttert über das Ausmaß der Katastrophe. „In Gedanken sind wir bei den Verstorbenen und Verletzten sowie den vielen Menschen, die gestern aus ihren Häusern und Wohnungen evakuiert werden mussten sowie bei denen, deren Keller von den Wassermassen geflutet und Häuser beschädigt wurden“, teilten die Grünen-Co-Fraktionschefinnen Verena Schäffer und Josefine Paul mit. Sie betonten, dass neben dem Klimaschutz auch die Anpassung an die Klimafolgen in den Städten und Gemeinden vorangetrieben werden müsse: „Gerade unsere Kommunen spielen eine bedeutende Rolle bei der Umsetzung und brauchen dafür die finanzielle und personelle Unterstützung des Landes.“

 In Stolberg ist der Bach Vicht über die Ufer getreten. Foto: Ralf Roeger/dmp Press/dpa

In Stolberg ist der Bach Vicht über die Ufer getreten. Foto: Ralf Roeger/dmp Press/dpa

Foto: dpa/Ralf Roeger

Zum Hochwasserschutz gehöre auch, die zunehmende Bebauung von Äckern und Wiesen zu stoppen, die Versiegelung von Flächen insgesamt zu reduzieren sowie Überschwemmungsflächen zur Versickerung zu schaffen. Die Kanalisation allein könne solche Wassermengen nicht mehr bewältigen: „Diese Unwetter machen noch einmal sehr deutlich: Unsere Städte klimafester zu machen ist kein nice to have, sondern ein must have.“

(kib)
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