NRW-Ministerpräsident besucht Israel Laschet gedenkt in Yad Vashem der Holocaust-Opfer

Jerusalem · NRW-Ministerpräsident Laschet bereist Israel. Gleich zu Beginn des Besuches führt er hochrangige politische Gespräche. Es geht aber auch um die Erinnerung an den Holocaust.

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (r.) und NRW-Landtagspräsident André Kuper legen in der Halle der Erinnerung in der Gedenkstätte Yad Vashem einen Kranz nieder.

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (r.) und NRW-Landtagspräsident André Kuper legen in der Halle der Erinnerung in der Gedenkstätte Yad Vashem einen Kranz nieder.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Der nordrhein-westfälische Regierungschef Armin Laschet (CDU) hat mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu über eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit gesprochen. Israel sei nach dem Silicon Valley „der Ort, wo die größte Innovation weltweit entsteht“, sagte Laschet nach dem Treffen am Mittwoch in Jerusalem.

Der NRW-Ministerpräsident besucht gerade Israel. Laschet will unter anderem ein NRW-Haus in Tel Aviv einrichten - eine solche eigene Repräsentanz hat von allen Bundesländern bislang nur Bayern. Netanjahu habe „erfreut zur Kenntnis genommen, dass wir nach Israel kommen“, sagte Laschet zur Einrichtung einer NRW-Vertretung in Tel Aviv. Nordrhein-Westfalen und Deutschland als Ganzes könnten Partner sein „in der Frage, was wird neu entwickelt“. Deutsche Stärke sei es, innovative Ideen in industrielle Produktion umzusetzen. „Eines ist klar, wer nicht bei Künstlicher Intelligenz, wer nicht bei Big Data mitwirkt, wird auf Dauer seinen Wohlstand verlieren.“

Man habe auch über die geopolitische Lage gesprochen, sagte Laschet. Dabei sei es um den Syrienkrieg gegangen, um eine Annäherung Israels und der arabischen Staaten sowie um den Konflikt mit den Palästinensern. Netanjahu habe den Kampf gegen Antisemitismus in Deutschland gewürdigt, sagte Laschet. Er besucht Israel bis Donnerstag erstmals in seiner Funktion als NRW-Ministerpräsident.

Nach dem Treffen mit Netanjahu gedachten Laschet Landtagspräsident André Kuper (CDU) in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem der sechs Millionen ermordeten Juden. In der „Halle der Erinnerung“ legten sie gemeinsam einen Kranz für die Opfer des Nationalsozialismus nieder.

Nach einer Führung durch das Museum der Gedenk-und Forschungsstätte hielten die CDU-Politiker auch an der Gedenkstätte für die eineinhalb Millionen von den Nazis getöteten Kinder inne. Anschließend trugen sie sich in das Gedenkbuch ein. In der „Halle der Erinnerung“ brennt das ewige Licht zum Gedenken an die Opfer des Holocaust und die Namen der bekanntesten Konzentrations- und Vernichtungslager. Dort finden alle offiziellen Zeremonien statt.

Bereits vor ihrem Israel-Besuch hatten Laschet und Kuper dazu aufgerufen, die Erinnerung an die Schoah wachzuhalten und Antisemitismus zu bekämpfen. Außerdem will der NRW-Regierungschef Schulbücher auf Judenfeindlichkeit prüfen lassen. In Kürze werde auch mitgeteilt, wer Antisemitismus-Beauftragter Nordrhein-Westfalens wird.

(wer/dpa/epd)
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