Corona-Folgen Minister räumt Fehler bei Masken-Verteilung in Kitas ein

Düsseldorf · Es war ein Aufreger. Ausgerechnet in den Kitas kamen Schutzmasken als Bastelsets an, die sich die Erzieherinnen selbst zusammen bauen sollten. Das soll ein Missverständnis gewesen sein.

 Kinder in einer Kita. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Kinder in einer Kita. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) hat Fehler bei der Verteilung von Schutzmasken an Kitas eingeräumt. Die Schutzmasken, die als Bastelsets bei den Erzieherinnen ankamen, seien gar nicht für diese gedacht gewesen, sagte Stamp am Donnerstag im Familienausschuss des Landtages. Dafür seien die FFP-2-Masken vorgesehen. Die noch zu montierenden Masken hingegen sollten etwa für Handwerker, die in der Kita zu tun haben, oder für Eltern, die ihre Masken vergessen haben, vorgehalten werden. Probleme gab es offenbar auch bei der Lieferung an die Jugendämter, die sie dann an die Kitas weiterverteilen sollten: Zehn Nachlieferungen seien erforderlich gewesen.

Erzieherinnen hatten sich zuvor beschwert, weil viele der für die Kitas vorgesehenen Masken als Bastelset angekommen waren. Anderen Berufsgruppen werde auch nicht zugemutet, dass sie ihre Schutzausrüstung selbst zusammenbauten, lautete die Kritik. Wie aus einem Bericht des NRW-Gesundheitsministers hervorgeht, betrifft dies knapp 2,7 Millionen der insgesamt 4,6 Millionen Masken.

Zur Betreuungssituation in den Kitas sagte Stamp, 38 Prozent der Kitas hätten 80 bis 100 Prozent des Personals zur Verfügung. Gut 20 Prozent der Einrichtungen könnten auf 60 bis 80  Prozent des Personals zurückgreifen. Im Umkehrschluss arbeitet demnach in  deutlich mehr als der Hälfte der Kitas  weniger als 60 Prozent des üblichen Personals.  Damit hat sich das zur Verfügung stehende Personal zuletzt weiter reduziert. Zur Entlastung sollen Assistenzkräfte angeheuert werden, die für die Einhaltung der Hygiene sorgen sollen.

Seit dem 8. Juni bieten die Einrichtungen wieder für jedes Kind eine Betreuung an, allerdings jeweils zehn Stunden weniger als gebucht. Diesem Anspruch konnten laut Familienministerium auch die allermeisten Kitas in NRW gerecht werden. Nur 73 der insgesamt 7773 Einrichtungen meldeten am 8. Juni weniger als 15, 25 und 35 Wochenstunden.

Bisher hatte das Familienministerium großen Wert darauf gelegt, dass die Kinder in festen und gleichbleibenden Gruppen betreut werden. Dies werde sich während der Sommerferien nicht aufrechterhalten lassen, kündigte Stamp an. Weil Kitas in dieser Zeit auch Kinder anderer Einrichtungen annähmen, müsse davon abgerückt werden.

(kib)
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