Mehr Hygiene-Maßnahmen, weniger Begrenzungen Laschet hält an Kurs der Lockerungen fest

Köln · NRW-Ministerpräsident Armin Laschet will an seinem Kurs der schrittweisen Lockerungen in der Corona-Krise festhalten. Von den Grünen kommt Kritik. Laschet hätte sich besser ins Thema „einlesen“ sollen.

 NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (Archiv).

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (Archiv).

Foto: dpa/Federico Gambarini

„Im demokratischen Rechtsstaat ist es selbstverständlich, den Menschen ihre Freiheitsrechte zurückzugeben, sobald dies unter Abwägung aller relevanten Aspekte möglich ist“, sagte Ministerpräsident Armin Laschet dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Mögliche weitere Schritte würden anhand medizinischer Kriterien sowie unter Berücksichtigung sozialer und wirtschaftlicher Aspekte bewertet.

Mit der von ihm geforderten Rückkehr in eine „verantwortungsvolle Normalität“ habe er „angemahnt, zwischen der Stilllegung des öffentlichen Lebens und den Schäden, die die Schließungen verursachen, besser abzuwägen“. Abstands- und Hygieneregeln seien verhältnismäßiger als pauschale Schließungen: „Wo Öffnungen verantwortbar sind, sollten wir sie vorsichtig, behutsam, tastend ermöglichen und gleichzeitig deutlich machen, in welchem Bereich derzeit keine Öffnungen möglich sind“, sagte Laschet.

Der Grünen-Fraktionschef im Bundestag, Anton Hofreiter, kritisierte Laschets Corona-Krisenmanagement. „Seine Vorschläge zur schnellen Öffnung fand ich teilweise unverantwortlich“, sagte Hofreiter in einem Interview der „Welt“ am Freitag. „Bei ihm gingen manche Zahlen und Begriffe durcheinander: R-Wert, Verdopplungszeit und Zahl der Infizierten.“ Es wäre ratsam gewesen, wenn sich Laschet „stärker eingelesen hätte“, meinte Hofreiter.

(ham/dpa)
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