Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl NRW-Grüne setzen auf Höhn und Beck

Hagen · Die Grünen in Nordrhein-Westfalen haben die Weichen gestellt für die Bundestagswahl. Zu ihren Spitzenkandidaten kürte ein Parteitag die Bundespolitiker Höhn und Beck. Katrin Göring-Eckardt schwört als Spitzenkandidatin im Bund auf harte Monate ein.

 Die Freude ist ihnen anzusehen: Bärbel Höhn (l.) und Volker Beck (M). posieren auf dem Parteitag mit Katrin Göring-Eckardt.

Die Freude ist ihnen anzusehen: Bärbel Höhn (l.) und Volker Beck (M). posieren auf dem Parteitag mit Katrin Göring-Eckardt.

Foto: dpa, Oliver Berg

Bei ihrem Parteitag in Hagen wählten die Delegierten die Vizevorsitzende der Bundestagsfraktion und frühere NRW-Umweltministerin Höhn (60) auf Platz eins der Landesliste. Den zweiten Listenplatz erhielt am Freitagabend der Kölner Beck (51), der Parlamentarischer Geschäftsführer der Bundestagsfraktion ist. Die Grünen-Spitzenkandidatin im Bund, Katrin Göring-Eckardt, schwor ihre Partei zum Auftakt der dreitägigen Veranstaltung auf "verdammt harte" Wahlkampfmonate ein.

Die NRW-Grünen sind mit 12.720 Mitgliedern der größte Landesverband und derzeit mit 14 Abgeordneten im Bundestag vertreten. Die Arbeit der NRW-Grünen als Koalitionspartner der SPD im bevölkerungsreichsten Bundesland sei vorbildlich, etwa in der Schul- oder Energiepolitik, sagte Göring-Eckardt.

Höhn war bis 2005 Umweltministerin

Es sei noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten, um die schwarz-gelbe Bundesregierung von Angela Merkel (CDU) durch Rot-Grün abzulösen. Aber: "Wir wollen es anders, wir können es besser, deshalb heißt es: Grüne oder Merkel", rief die Bundestags-Vizepräsidentin den Delegierten zu. Die Kanzlerin habe sich von der Realität der Bürger entfernt, kritisierte die 46-Jährige. Sie war gemeinsam mit Bundestagsfraktionschef Jürgen Trittin vor vier Wochen in einer Urwahl zur Spitzenkandidatin im Bund gewählt worden.

Höhn — 1995 bis 2005 Umweltministerin in NRW — erhielt 86,6 Prozent der Stimmen. 220 der 254 Delegierten votierten für sie. Die Voraussetzungen, Schwarz-Gelb abzulösen, seien gut, betonte die Oberhausenerin. Beck kam auf 83,1 Prozent Zustimmung, mit 216 der 260 abgegebenen Stimmen. "Merkels Kanzlerwahlverein" mache keine zeitgemäße Politik, sondern eine aus den 1950er Jahren, kritisierte Beck. "Das ist Adenauer reloaded."

(lnw)
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