Noch kein Personalvorschlag NRW-CDU entscheidet erst nach Bundestagswahl über Laschet-Nachfolge

Düsseldorf · Wer wird der „Kronprinz“ von Armin Laschet in NRW? Gesucht wird zunächst ein neuer Landesparteichef – möglicherweise mit Perspektive auch auf das Ministerpräsidentenamt. Die NRW-CDU macht es spannend.

 Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet will auch im Falle eines Misserfolgs bei der Bundestagswahl in Berlin bleiben.

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet will auch im Falle eines Misserfolgs bei der Bundestagswahl in Berlin bleiben.

Foto: dpa/Marcel Kusch

Die nordrhein-westfälische CDU will erst nach der Bundestagswahl über die Nachfolge von Landesparteichef Armin Laschet entscheiden. Der Landesvorstand beschloss am Montagabend in einer digitalen Sitzung, dass erst zum 23. Oktober ein Parteitag mit entsprechenden Vorstandswahlen einberufen wird. Einen Personalvorschlag machte der mitgliederstärkste deutsche CDU-Landesverband noch nicht.

Die Terminierung des Landesparteitags war im Vorfeld umstritten. Laschet, der gleichzeitig Ministerpräsident, CDU-Bundeschef und neuerdings auch Kanzlerkandidat der Union ist, hatte in der vergangenen Woche der „FAZ“ gesagt: „Viele wollen auf einem Präsenzparteitag nach der Bundestagswahl über die Führung der Partei entscheiden, sobald die pandemische Lage dies zulässt.“ Andere Christdemokraten hatten hingegen vor einer Hängepartie mit Machtvakuum gewarnt und für einen raschen Neuanfang geworben.

Da Laschet sich bereits festgelegt hat, auch im Falle eines Misserfolgs bei der Bundestagswahl in Berlin bleiben zu wollen, braucht die CDU nicht nur einen neuen Landesparteichef, sondern nach der Bundestagswahl zunächst auch einen Interims-Ministerpräsidenten bis zur NRW-Landtagswahl im Mai 2022.

NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst gilt als aussichtsreichster Kandidat für beide Positionen. Allerdings ist der 45-Jährige in der Partei nicht unumstritten. Hohe innerparteiliche Autorität und gute Chancen für den Chefsessel in der NRW-CDU werden auch NRW-Innenminister Herbert Reul (68) zugeschrieben.

(bora/dpa)
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