Fotos Der politische Werdegang von Norbert Röttgen
Norbert Röttgen hat in einem Schreiben an die scheidende CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer seine Kandidatur für den Vorsitz angemeldet. Der 54-Jährige positioniert sich so neben drei anderen möglichen Nachfolgern aus NRW: Armin Laschet, Friedrich Merz, Jens Spahn.
Die politische Karriere des ehemaligen CDU-Landeschefs allerdings war holprig. Diese Hoch- und Tiefpunkte hat Röttgen bereits erlebt:
Röttgen wurde 1965 in Meckenheim geboren. 1984 absolvierte Röttgen das Abitur in Rheinbach. Im Anschluss studierte er Rechtswissenschaften in Bonn.
Norbert Röttgen ist mit Ebba Herbst-Röttgen verheiratet, sie haben zwei Söhne und eine Tochter.
Von 2005 bis 2009 bewies er als Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion bereits ein Talent zum Strippenziehen. Dennoch galt er in der Partei als einer, der auch über den Tellerrand hinausblicken kann, aber auch als ein Querdenker.
Röttgen war vom 28. Oktober 2009 bis zum 16. Mai 2012 Bundesumweltminister. Am 6. November 2010 trat er ein weiteres Amt an: den Landesvorsitz der NRW-CDU. Nicht ohne Hintergedanken. Die Position verschaffte ihm eine wichtige Hausmacht. Der strategisch versierte und weitsichtige Röttgen galt als Mann für die Zeit nach Merkel.
Als möglicher NRW-Ministerpräsident, stellvertretender Bundesvorsitzender der CDU und Chef des größten Landesverbandes hatte er sich eine mächtige Stellung verschafft. Dann aber platzte im März 2012 Rot-Grün in Düsseldorf, Röttgen musste plötzlich als Spitzenkandidat in NRW-Wahlkampf betreiben.
Im Mai 2012 scheiterte der CDU-Politiker Norbert Röttgen im politischen Härtetest: Neuwahlen in NRW. Röttgen wollte Ministerpräsident werden. Stattdessen fuhr er das schlechteste Ergebnis in der Landesgeschichte ein. Nun steht er auch auf Bundesebene vor einem Scherbenhaufen.
Nach seiner Niederlage kündigte er noch am Wahlabend seinen Rücktritt als Landeschef an. Als Geschlagener kehrte er zunächst zurück ins Ministeramt nach Berlin. Doch schon wenige Tage danach verkündete Kanzlerin Angela Merkel den Rücktritt des CDU-Politikers. Als Nachfolger schlug Merkel Peter Altmaier vor.
Kurz darauf rückte Norbert Röttgen dann für seine NRW-CDU-Kollegin Sabine Weiß in den Auswärtigen Ausschuss nach, als sie den Platz für ihn frei machte. In seinem Amt als Vorsitzender des Bundestag-Gremiums, das er seit 2014 inne hat, konnte er sich international neu profilieren.
Nun ist Norbert Röttgen der erste Bewerber für den CDU-Vorsitz. Er hat am Dienstag offiziell seine Kandidatur angekündigt.