Demo vor dem Haus von Umweltschützerin Antje Grothus Nicht mit zweierlei Maß messen

Düsseldorf · Rund 100 Mitglieder der Bergbau-Gewerkschaft IG BCE haben vor dem Privathaus der Umweltschützerin Antje Grothus demonstriert. Integrationsstaatssekretärin Serap Güler zeigt Verständnis. Sie misst mit zweierlei Maß. Ein Kommentar.

 Umweltschützerin Antje Grothus. (Archiv)

Umweltschützerin Antje Grothus. (Archiv)

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Auf dem Foto, das am Donnerstag auf Twitter die Runde machte, sind Demonstranten zu sehen, viele Demonstranten. Sie haben Trillerpfeifen und auf ihren grellen Neon-Westen steht IG BCE: Gewerkschaftsmitglieder, die um ihre Jobs bei RWE bangen, seit klar ist, dass der Hambacher Forst nicht gerodet wird. So weit, so nachvollziehbar.

Was nicht zu sehen ist, aber aus Kommentaren rund um das Foto hervorgeht: Die Gewerkschafter stehen offenbar direkt vor dem Privathaus der Braunkohlegegnerin Antje Grothus. Keine Frage, für eine solche Aktion gibt es keine Rechtfertigung: Grothus kann nichts für die Gerichtsentscheidung, die das Roden verbot. Zugleich geht von dem Foto etwas Bedrohliches aus – und so wird es auch Grothus empfunden haben.

Rund um das Foto entspann sich zugleich auf Twitter eine Diskussion, deren Frontlinien in etwa so verlief: Grüne und BUND verteufelten die Aktion; andere wiederum wie die Integrationsstaatssekretärin Serap Güler (CDU) äußerten Verständnis.

Es gehört nicht viel Fantasie dazu, sich die Lagerbildung vorzustellen, wenn nicht etwa eine Umweltschützerin, sondern ein Unternehmenschef von Demonstranten vor seinem Privathaus in die Zange genommen würde.

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