Letzter Platz bei Betreuungsbedingungen Neue Bildungsstudie — nur mäßige Ergebnisse für NRW

Düsseldorf · Das NRW-Schulsystem erzielt auch in einem neuen Vergleich der Bundesländer nur mäßige Ergebnisse. Der "Bildungsmonitor" 2014, der am Dienstag vorgestellt werden soll, bewertet NRW nach Informationen unserer Redaktion aus der Landespolitik in der Mehrzahl seiner zwölf Kategorien unterdurchschnittlich.

Schulen in NRW - Fakten im Überblick
Infos

Schulen in NRW - Fakten im Überblick

Infos
Foto: dpa, Julian Stratenschulte

Besonders schlecht, auf dem letzten Platz aller 16 Länder, schneidet NRW bei den Betreuungsbedingungen ab. Seit Jahren kritisiert der "Bildungsmonitor", in Nordrhein-Westfalen kämen zu wenige Lehrer auf zu viele Schüler.

Die Bedingungen für die Sekundarstufe I, ausgenommen die Gymnasien, seien in NRW die schlechtesten Deutschlands, heißt es im aktuellen Bericht. Gelobt wird das Land für die geringe Quote verspätet eingeschulter Kinder und für den hohen Anteil der Grundschüler, die Fremdsprachen lernen.

Auch Rot-Grün will kleinere Klassen

Derzeit hat eine Gymnasialklasse in NRW im Schnitt 27,4 Schüler, eine Grundschulklasse 23,1. Auch Rot-Grün in NRW will kleinere Klassen. Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) sagte, man beginne zum neuen Schuljahr, die Richtwerte für die Klassengrößen an weiterführenden Schulen zu senken. Das hatten Rot-Grün und CDU schon 2011 im "Schulfrieden" vereinbart.

Dorothea Schäfer, Landeschefin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, begrüßte Löhrmanns Pläne, forderte aber zusätzlich eine Deckelungsregel: "Über 30 geht gar nicht. Eigentlich sollten nicht mehr als 27 Kinder in einer Klasse sitzen."

Derzeit haben knapp sechs Prozent der Klassen in NRW mehr als 30 Schüler. Skeptisch ist Olaf Köller, Bildungsforscher an der Uni Kiel: "Ob 25 oder 27 Schüler in einer Klasse sitzen, sagt nichts über die Qualität des Unterrichts aus."

(fvo)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort