Zahlen und Fakten So viele Asylsuchende kamen 2022 nach NRW
Düsseldorf · Bund und Länder streiten aktuell über die Aufteilung der Kosten für die steigende Zahl von Flüchtlingen. Auch in NRW hat die Zahl der Asylsuchenden in den letzten drei Jahren massiv zugenommen.
Das zuständige Ministerium hat am Mittwoch Details veröffentlicht:
Zahlen: Wurden im Jahr 2020 noch rund 19.000 Asylsuchende in Nordrhein-Westfalen registriert, waren es 2021 schon etwa 31.500 und im vergangenen Jahr dann 50.795 Asylsuchende. In den ersten vier Monaten dieses Jahres wurden mehr als 15.850 Asylsuchende aufgenommen. Hauptherkunftsländer waren 2022 und Anfang 2023 Syrien, Afghanistan und die Türkei.
Ukraine: Seit Beginn des russischen Angriffskrieges am 24. Februar 2022 wurden zudem rund 217.250 Geflüchtete aus der Ukraine in NRW aufgenommen.
Humanitäre Gründe: Im Jahr 2022 nahm NRW 5588 Personen aus humanitären Gründen auf. Davon kamen allein 4540 Menschen aus Afghanistan. Sie waren dort Ortskräfte etwa für die Bundeswehr oder galten als besonders gefährdete Personen. 615 Menschen waren syrische Staatsangehörige aus der Türkei. Außerdem wurden unter anderem sieben gefährdete Journalisten und andere Personen aus Syrien, 35 Oppositionelle aus Belarus und 27 Oppositionelle aus Russland aufgenommen.
Landesaufnahmeeinrichtungen: Nordrhein-Westfalen verfügt derzeit über insgesamt 44 Landesunterkünfte mit 29.680 Plätzen. Zum Stichtag 9. Mai waren fast 25.000 Geflüchtete in einer Landeseinrichtung untergebracht. Durchschnittlich seien die Einrichtungen zu 84 Prozent ausgelastet, hieß es weiter. Die Landesregierung will die Kapazitäten in den Landeseinrichtungen auf zunächst 34.500 Plätze erhöhen und strebt darüber hinaus einen weiteren Ausbau an.
Kosten: Das Land Nordrhein-Westfalen hat nach Angaben des Finanzministeriums im Jahr 2022 rund 3,1 Milliarden Euro für flüchtlingsbedingte Zwecke aufgewendet, vom Bund bekam NRW rund 946 Millionen Euro. In diesem Jahr plant NRW mit Ausgaben in Höhe von rund 3,7 Milliarden Euro für Flüchtlinge. Der Bund hat über die Umsatzsteuerverteilung knapp 600 Millionen Euro zugesagt.