Corona-Pandemie Mehr Jüngere werden beatmet

Düsseldorf · Laut NRW-Gesundheitsministerium ist jeder dritte Betroffene jünger als 50 Jahre. Diese Entwicklung spiegele die gestiegenen Inzidenzen gerade in den jüngeren Altersgruppen wider.

 Ein Arzt untersucht einen Covid-Patienten.

Ein Arzt untersucht einen Covid-Patienten.

Foto: dpa/Bodo Schackow

(maxi) Kurz vor Veröffentlichung der neuen Corona-Regeln für NRW hat die Zahl der Infizierten noch einmal zugenommen. Wie das Landeszentrum für Gesundheit mitteilte, meldeten die Gesundheitsämter 856 zusätzliche Corona-Fälle. Die landesweite Inzidenz lag bei 57,2. Die Stadt Mönchengladbach überschritt die Zahl von 100 Neuinfizierten je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche.

Die Politik hat sich darauf verständigt, nicht mehr allein auf die Inzidenzen zu schauen, sondern auch die Lage in den Kliniken und die Impfquote zu berücksichtigen. Nach Angaben des Divi-Intensivregisters lagen am Montag in NRW 166 Patienten mit einer Covid-Erkrankung auf einer Intensivstation. Wie ein Sprecher des NRW-Gesundheitsministeriums erklärte, sind inzwischen etwa 28 Prozent der intensivmedizinisch behandelten Covid-Patienten im Alter bis 50 Jahre. Betrachte man nur die beatmeten Covid-Patienten auf den Intensivstationen, ergebe sich mit 30 Prozent ein ähnlicher Anteil. „Im Vergleich zu einer Erhebung zum Stichtag 30. Juni 2021 ist dieser Anteil gestiegen. Damals waren nur 23 Prozent der auf den Intensivstationen in NRW behandelten Covid-Patienten im Alter bis 50 Jahre“, so der Sprecher. „Diese Entwicklung spiegelt die gestiegenen Inzidenzen gerade in den jüngeren Altersgruppen wider und unterstreicht die Bedeutung der Impfungen auch für jüngere Menschen.“ Der größte Teil der Covid-Patienten auf den Intensivstationen befindet sich in der Altersgruppe von über 50 bis zu 80 Jahren (59 Prozent). Ende Juni lag dieser Anteil mit 74 Prozent noch deutlich höher.

„In NRW entwickelt sich eine besorgniserregende Dynamik. Die Inzidenz ist fast doppelt so hoch wie in Bayern, Niedersachen oder Rheinland-Pfalz, fast die Hälfte der Neuinfektionen kommt aus NRW“, sagte SPD-Fraktionschef Thomas Kutschaty. „Worin besteht zurzeit eigentlich das Corona-Management dieser Landesregierung? Das wirkt alles wie ‚Augen zu und durch‘.“ Kutschaty forderte dringend Klarheit, wie die Landesregierung mit diesen Entwicklungen umgehen wolle: „Insbesondere mit Blick auf den Schulstart müssen jetzt umgehend Entscheidungen getroffen werden.“ 

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