Wirbel um Grundschul-Start in NRW Lehrer irritiert durch „das ewige Hin und Her“

Düsseldorf · Erneut verheddert sich die Landesregierung in Sachen Schulpolitik in Widersprüchen. Das Ministerium von Yvonne Gebauer muss auf Veranlassung des Ministerpräsidenten eine Schulmail nachbessern. Lehrervertreter fordern, das Hin und Her müsse ein Ende haben.

Lehrerverband: Lehrer irritiert durch „das ewige Hin und Her“
Foto: dpa/Federico Gambarini

Nach widersprüchlichen Angaben zur anstehenden Öffnung der Grundschulen  hagelt es Kritik für die Regierung von Ministerpräsident Armin Laschet (CDU). Dieser hatte eine Entscheidung des Schulministeriums, bereits alle vier Grundschuljahrgänge ab dem 11. Mai in einem tageweise rollierenden System wieder in die Schulen zu lassen, am Donnerstagabend öffentlich kassiert.

Am späten Donnerstagabend korrigierte sich das Schulministerium mit einer neue Schulmail. Die Ministerpräsidenten und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wollen erst am 6. Mai über konkrete Schritte für eine weitere Öffnung der Schulen sprechen.

SPD-Fraktionschef Thomas Kutschaty sagte, Ministerin Yvonne Gebauer (FDP) könne einem fast leid tun: „Nachdem sie selbst nahezu täglich neue Verwirrung bei den Schulen gestiftet und für große Verunsicherung bei den Eltern und Schülern gesorgt hat, ist ihr nun erneut der Ministerpräsident öffentlich in den Rücken gefallen.“

Der Präsident des nordrhein-westfälische Lehrerverbands, Andreas Bartsch, sagte unserer Redaktion: „Die Irritationen in der Lehrerschaft sind inzwischen gewaltig. Wir benötigen eine gute, klare Planung und nicht das ewige Hin und Her der vergangenen Tage.“ Die Ministerin müsse sich besser mit dem Ministerpräsidenten abstimmen. „Um in ihrem Fall die Vertrauensfrage zu stellen, gibt es jetzt keinen Anlass“, sagte Bartsch.

Die Staatskanzlei erklärte auf die Frage, ob Gebauer das Vertrauen des Regierungschefs genieße, zu dem Thema habe sich der Ministerpräsident mehrfach in seinem Statement am Donnerstag geäußert.

Lehrervertreter Bartsch forderte vom Land langfristige Klarheit – etwa mit Blick auf das Abitur 2021: „Es zeichnet sich jetzt schon ab, dass das ein Not-Abi wird. Der Jahrgang 2020 hatte ja immerhin 2/3 des Unterrichts absolviert. Aber schon jetzt ist doch klar, dass für den nächsten Jahrgang eine Mischung aus Präsenzunterricht und digitalem Lernen stattfinden muss.“ Bartsch verlangte, die Verantwortlichen sollten früh in die Planung gehen „und rechtzeitig die Kollegen mit ins Boot holen“.

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