Attraktivere Arbeitsbedingungen Lehrer fordern Aus für Kettenbefristungen

Düsseldorf · In NRW fehlen laut dem Schulministerium 6700 Lehrkräfte. Verbände und Opposition verlangen eine geänderte Vertragspraxis, um mehr Quereinsteiger und Vertretungslehrer zu gewinnen.

Eine Schülerin meldet sich in einem Klassenzimmer während des Unterrichts.

Foto: dpa/Marijan Murat

Die SPD im NRW-Landtag hat Schwarz-Grün vorgeworfen, potenzielle Lehrer mit unattraktiven Verträgen abzuschrecken. In einem Schreiben der bildungspolitischen Sprecherin Dilek Engin an NRW-Schulministerin Dorothee Feller (CDU), das unserer Redaktion vorliegt, heißt es: „In Zeiten dieser enorm angespannten Personalsituation an den Schulen wird es ohne Quer- und Seiteneinsteigende sowie Vertretungslehrkräfte nicht möglich sein, dieser Lage Herr zu werden.“ Man sei immer wieder erstaunt und bestürzt darüber, wie viele Lehrkräfte sich an Mitglieder der SPD-Fraktion wandten und über ihre teils prekären Beschäftigungsverhältnisse berichtete: „Kettenverträge, ständige Unsicherheit, ob es mit der eigenen Anstellung weitergeht, fehlende Berufsperspektiven, weil Anträge auf Entfristungen abgelehnt werden – in den schlimmsten Fällen geht es gar um Nichtverlängerungen von Verträgen, obwohl diese Lehrkräfte an den betroffenen Schulen dringend benötigt werden“, schreibt Engin und belegt dies mit fünf Beispielfällen aus dem ganzen Land. „In Zeiten wie diesen können wir es uns nicht erlauben, Seiteneinsteigende zu verlieren, da sie durch eine fehlende attraktive berufliche Perspektive auf Dauer demotiviert werden. Auch die Möglichkeit Schulen kurzfristig und unkompliziert zusätzliche Stellen für Personal zur Verfügung zu stellen, sollte noch einmal wohlwollend geprüft werden.“