Wut über lange Wartezeiten NRW-Landesregierung will für schnellere Führerscheinprüfungen sorgen

Düsseldorf · Wut und Frust sind groß: Fahrschüler müssen derzeit oft viele Wochen auf den Termin für die Führerscheinprüfung warten. Das Landesverkehrsministerium kümmert sich jetzt um „Ursachen und Lösungsvorschläge“. Der Tüv Rheinland prüft ab Mitte Oktober auch samstags.

Ein Autoschlüssel auf einem Führerschein (Symbolbild). Viele Menschen in NRW warten derzeit eine kleine Ewigkeit darauf, endlich ihre Prüfung ablegen zu dürfen.

Ein Autoschlüssel auf einem Führerschein (Symbolbild). Viele Menschen in NRW warten derzeit eine kleine Ewigkeit darauf, endlich ihre Prüfung ablegen zu dürfen.

Foto: dpa/Marius Becker

Das NRW-Verkehrsministerium will für kürzere Wartezeiten auf Führerscheinprüfungen sorgen. „Bundesweit mehren sich seit einigen Wochen die Meldungen über Verzögerungen bei Fahrerlaubnisprüfungen, bei der Zulassung von neuem Fahrprüfpersonal und verwandten Themenbereichen. Betroffen davon ist auch NRW“, hieß es aus dem Ministerium. Bei einem „Arbeitsgespräch“ mit dem Tüv und Fahrschulverbänden gehe es um „Ursachen und Lösungsvorschläge der Beteiligten“. Zuständig für die rechtliche Ausgestaltung sei der Bund. Man wolle aber sehen, was man auf Landesebene tun könne.

Nach Informationen unserer Redaktion war das erste Treffen mit dem Tüv Nord und dem Tüv Rheinland, die NRW unter sich aufteilen, sowie Fahrschulverbänden für den heutigen Freitag, 16. September, angesetzt. Unter anderem steht die Idee im Raum, die Ausbildungszeit für Prüfer zu verkürzen. Derzeit dauere diese zwei Jahre. „Das wird von den Bundesländern festgelegt“, sagte ein Sprecher des Tüv Rheinland. Die Fahrschulen wünschten sich eine Verkürzung, „und wir denken auch, dass das hilfreich wäre“. Außerdem will der Tüv Rheinland ab Mitte Oktober auch an Samstagen Prüfungen abnehmen, um die die Situation zu entzerren.

Fahrschulen und -schüler in NRW beklagen, dass sie mitunter viele Wochen auf Prüfungstermine warten müssen. Die SPD im Düsseldorfer Landtag kritisiert das Angebot als „völlig unzureichend“. Sie erkundigt sich in einer kleinen Anfrage an die Regierung unter anderem, wie man die Monopolstellung des Tüv aufbrechen könne.

Dieser wiederum macht die Corona-Pandemie für die Situation verantwortlich. Es gebe einen Prüfungsstau, weil lange keine Präsenztreffen möglich waren. Auch bräuchten die Behörden in Städten und Kreisen oft sehr lange, um notwendige Papiere auszustellen. „Wir tun, was wir können“, hieß es beim Tüv Rheinland. So habe man von Januar bis Ende August dieses Jahres über 100.000 Prüfungen abgenommen. Das seien mehr als je zuvor, trotz häufigerer Absagen durch Corona.

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