In Nordrhein-Westfalen sind seit 8 Uhr die Wahllokale zur Landtagswahl geöffnet. Rund 13 Millionen Menschen sind im bevölkerungsreichsten Bundesland wahlberechtigt. Und auch die Spitzenkandidaten der großen Parteien geben ihre Stimme in ihrem jeweiligen Wahlbezirk ab. Wir zeigen Ihnen wo.

Den Auftakt machten Thomas Kutschaty (SPD) und seine Ehefrau Christina Kutschaty gegen 10 Uhr Essen.

Kutschaty begrüßt erst einen Wahlhelfer, ...

..., dann geht er mit dem Wahlzettel in der Hand geht er zur Wahlkabine. Der SPD-Politiker wählt in seinem einstigen Klassenzimmer aus Grundschulzeiten in Essen im Stadtteil Borbeck. „Das war der Raum der 1d, in diesem Raum bin ich 1974 eingeschult worden“, sagte Kutschaty nach der Stimmabgabe.

Erst wenn alle Fotografen ihr Bild geschossen haben, landet der Stimmzettel in der Wahlurne.

Nach seiner Stimmabgabe gibt der Essener Politiker ein Statement vor der Presse ab.

Der SPD-Spitzenkandidat zeigte sich zuversichtlich, dass seine Partei bei der Parlamentswahl in Nordrhein-Westfalen stärkste Kraft wird. „Darauf setze ich, das ist mein Wahlziel“, sagt der 53-Jährige bei seiner Stimmabgabe in Essen. „Ich bin optimistisch, dass wir das hinbekommen heute Abend“.

Aktuellen Prognose erwarten ein knappes Rennen zwischen CDU und SPD. Kutschaty wollte den Wahltag bis zum Nachmittag zu Hause verbringen, bevor er nach Düsseldorf fahren wollte.

Hendrik Wüst (CDU) wählt in Rhede im Münsterland. In Begleitung seiner Frau Katharina und Tochter Philippa kommt er zum Wahllokal.

„Es ist einen toller Tag, um wählen zu gehen“, sagte Wüst lächelnd und gut gelaunt, nachdem er gegen 10.30 Uhr sein Kreuzchen gemacht hatte.

In Umfragen hat die seit fünf Jahren amtierende schwarz-gelbe Koalition keine Mehrheit mehr. Wüst hatte erst vor gut einem halben Jahr Armin Laschet als NRW-Ministerpräsident abgelöst, nachdem dieser als Unionskanzlerkandidat bei der Bundestagswahl gescheitert war.

Wüst appellierte an die Menschen in Nordrhein-Westfalen, ihre Stimme abzugeben. Die Bürgerinnen und Bürger sollten von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen, sagt der 46-Jährige nach der Stimmabgabe in seinem Heimatort Rhede im Münsterland.

Den Nachmittag werde er bei dem sonnigen und warmen Wetter ganz in Ruhe mit der Familie verbringen, sagte der 46-jährige Jurist.

Die Spitzenkandidatin der Grünen, Mona Neubaur, gab in Düsseldorf ihre Stimme ab.

Die Grünen liegen in Umfragen bei 16 bis 18 Prozent und könnten mit Neubaur ihr bestes Landtagswahlergebnis erreichen.

Die 44 Jahre alte Diplompädagogin wählte am späten Sonntagvormittag im Stadtteil Pempelfort. Das Wahllokal war im Klassenzimmer einer Katholischen Grundschule eingerichtet.

Neubaur sagte, sie sei froh, dass sie in einem freien Land wählen könne.

Die Wahl-Rheinländerin mit bayerischen Wurzeln ist auch Landesvorsitzende der NRW-Grünen. Laut Meinungsumfragen können die Grünen bei der Wahl drittstärkste Partei in NRW werden.

Als letzter der Spitzenkandidatinnen und -kandidaten hat auch Joachim Stamp am Sonntag seine Stimme für die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen abgegeben. Der FDP-Politiker und Familienminister kam am Mittag mit seiner Frau Barbie Haller (nicht im Bild) zur Wahlurne in der Schlossbachschule im Stadtteil Röttgen seiner Heimatstadt Bonn.

Seit 2017 ist der promovierte Politologe stellvertretender Regierungschef in der schwarz-gelben Koalition Nordrhein-Westfalens und Minister für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration. NRW-Ministerpräsident Wüst würde gern mit der FDP weiterregieren, die Liberalen halten sich jedoch - wie auch die Grünen - alle Optionen offen.

Laut Umfragen könnte die FDP nur noch mit 7 bis 8 Prozent rechnen.