Kommission legt Bericht vor Wie NRW sich künftig selbst versorgen soll

Düsseldorf · Eine Kommission des Landtags hat sich damit befasst, wie Landwirtschaft sich verändern muss. Nun gibt es konkrete Konzepte für mehr Anbauflächen in NRW. Und die SPD sagt: Es braucht viel mehr Vermarktung in der Region.

 Ein Ackerschlepper bearbeitet auf einem Feld den Boden (Symbolbild). Eine Kommission des Landtags in Nordrhein-Westfalen hat sich mit der Zukunft der Landwirtschaft befasst.

Ein Ackerschlepper bearbeitet auf einem Feld den Boden (Symbolbild). Eine Kommission des Landtags in Nordrhein-Westfalen hat sich mit der Zukunft der Landwirtschaft befasst.

Foto: dpa/Frank Hormann

Zwei Jahre lang hat eine Enquete-Kommission des Landtags gearbeitet, um gemeinsam und fraktionsübergreifend zu Empfehlungen für eine zukunftsfähige Landwirtschaft und Ernährung in Nordrhein-Westfalen zu kommen. Nun hat das Gremium mit dem Titel „Gesundes Essen. Gesunde Umwelt. Gesunde Betriebe“ seinen Abschlussbericht vorgelegt. Im April wird sich der Landtag damit befassen.

Zuvor setzen die Parteien bereits jetzt eigene Schwerpunkte. CDU, FDP und Grüne beantragen gemeinsam die Gründung einer „gemeinnützigen Landgesellschaft“ in Nordrhein-Westfalen. Diese soll für Ackerbau und Weiden geeignete Areale sichern, damit sie nicht anderweitig genutzt werden.

Die SPD wiederum legt ein Positionspapier vor, in dem sie ein Konzept für die Ausweitung der „regionalen Wertschöpfung“ entwirft. Eine der Kernideen darin: Für die Verarbeitung und Vermarktung von Lebensmitteln in den Landstrichen, in denen sie auch produziert werden – was die Versorgung sichern soll und Vertriebswege verkürzt – braucht es beispielsweise Mühlen zum Mahlen und Reinigen von Getreide oder Ölsaaten, es braucht Schlachthöfe, Keltereien, Molkereien und dergleichen. Heute sind diese Einrichtungen häufig auf wenige Anbieter im In- oder Ausland konzentriert. Die SPD sieht es als politische Aufgabe, das zu ändern. Dass Landwirte sich am Weltmarkt orientieren müssten „führt dazu, dass unsere Umwelt leidet und die Landwirtschaft von dem, was sie produziert, nicht mehr wirklich leben kann“, so Annette Watermann-Krass, Sprecherin der SPD-Fraktion in der Kommission.

Unterstützung darf die SPD wohl von den Grünen erwarten. Es sei „eine Riesenchance“, wenn es gelinge, zu regionalen Vermarktungsstrukturen zu kommen, heißt es von deren Seite. Großer Konsens besteht darüber, dass auch für die Landwirtschaft die Digitalisierung vorankommen soll. „Wir brauchen 5G an jeder Milchkanne“, betont die FDP.

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