NRW-Landtag Landesregierung will Windrad-Bau in NRW-Wäldern erleichtern

Düsseldorf · In nordrhein-westfälischen Wäldern sollen zukünftig leichter Windräder gebaut werden dürfen – und zwar auf Flächen, die durch Schädlinge oder Stürme zerstört wurden. Bis neue Bäume nachwachsen, sollen Windkraftanlagen dort aufgebaut werden.

 Ein Windrad steht im Wald Peterberg bei Vossenack.

Ein Windrad steht im Wald Peterberg bei Vossenack.

Foto: dpa/Oliver Berg

Um die emissionsfreie Stromerzeugung aus Wind voranzubringen, will die nordrhein-westfälische Landesregierung den Bau von Windrädern in Wäldern erleichtern. Dies soll durch die Berücksichtigung von sogenannten Kalamitätsflächen geschehen, sagte NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) am Donnerstag im Landtag. Das sind Waldflächen, die durch Schädlinge oder Sturm zerstört wurden.

„Wir wollen die Nadelwaldbereiche, die jetzt durch die Klimawandelbelastungen kahl liegen, wieder nutzbar machen, und zwar nicht mit Nadelhölzern, sondern mit Mischwäldern“, sagte Pinkwart. In Nordrhein-Westfalen gab es Ende 2020 rund 3800 Windräder, davon standen 92 in Wäldern. Die Maßnahme ist Bestandteil einer am Donnerstag dem Parlament vorgelegten Überarbeitung der Energieversorgungsstrategie der Landesregierung.

Die Windenergieanlagen sollen bis zu 30 Jahre auf den Kalamitätsflächen betrieben werden können. Gleichzeitig soll dort Mischwald nachwachsen. Nach diesem Zeitraum sollen die Windkraftanlagen nicht ersetzt werden. „Wir wollen deutlich machen, dass wir den Wald nicht beliebig in Anspruch nehmen“, sagte Pinkwart vor Journalisten. Seit Juli 2019 dürfen Windenergieanlagen in NRW-Wäldern nur noch unter strengen Bedingungen errichtet werden.

(bora/dpa)
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