Studierende in Nöten Asta: Regelstudienzeiten verlängern

Düsseldorf · NRW-Ministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen (parteilos) sichert im Wissenschaftsausschuss zu, die Angelegenheit zu prüfen. Dass sich die Hochschulen wegen der Infektionslage zunehmend wieder leeren, hält sie für eine Katastrophe.

 Dozent vor leerem Hörsaal beim Onlineunterricht. Foto: Urs Flueeler/dpa

Dozent vor leerem Hörsaal beim Onlineunterricht. Foto: Urs Flueeler/dpa

Foto: dpa/Urs Flueeler

Studierende haben die bisherige Weigerung der NRW-Landesregierung scharf kritisiert, die Regelstudienzeiten noch einmal zu verlängern. „Die Studierenden erleben alles andere als ein normales Semester. Diese Zeit ist für sie von Unsicherheit geprägt - finanziell, psychisch und was die Rahmenbedingungen ihres Studiums betrifft. Dennoch weigert sich die Landesregierung, die Regelstudienzeit zu verlängern und so die Studierenden zu entlasten“, sagte Amanda Steinmaus, Koordinatorin des Landes-ASten-Treffens NRW.

Die BAföG-Zahlungen orientieren sich an den Regelstudienzeiten und laufen aus, wenn diese überschritten werden. Viele Studierende, die auf das Geld angewiesen sind, müssen auch nebenbei jobben; diese Möglichkeit ist aber durch die Pandemie eingeschränkt. Zudem findet nach wie vor in vielen Studiengängen kaum Präsenzlehre statt. Die psychosozialen Beratungsstellen der Hochschulen berichten von einer überbordenden Nachfrage.

Kritik kam auch von der Grünen-Opposition: „Die schwarz-gelbe Landesregierung verweigert, die Regelstudienzeit für Studierende trotz der zusätzlichen Belastungen während der Pandemie zu verlängern. Sie ignoriert damit, dass auch in diesem Wintersemester viele Studierende online studieren müssen und keine Wahl haben“, sagte der hochschulpolitische Sprecher der Grünen, Matthi Bolte-Richter. Wenn das Studium am Ende länger dauere, aber das Geld fehle, dann führe das zu mehr Studienabbrüchen: „Das muss verhindert werden.“

NRW-Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen (parteilos) sagte, eine erneute Verlängerung der Regelstudienzeiten werde zurzeit geprüft. Die drei Bundesländer Bayern, Hessen und Sachsen hätten sich bereits dafür entschieden, räumte sie ein. Anders als in den ersten drei Pandemie-Semestern finde das Wintersemester aber überwiegend in Präsenz statt. Ziel sei es, dabei zu bleiben, „es sei denn, dass die Infektionslage sich dramatisch verschärft“, so die Ministerin. Wie viel Präsenz jede Uni anbiete, sei letztlich aber vor Ort zu entscheiden.

(kib)
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