NRW-Ministerpräsidentin in der "Heute Show" Kraft bei Welke: "2017 ist die zweite Mutti weg"

Köln · Die NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) wagte sich zu Oliver Welke in die "Heute Show. Und sie schlug sich ganz gut.

 Hannelore Kraft war zu Gast bei Oliver Welke.

Hannelore Kraft war zu Gast bei Oliver Welke.

Foto: Willi Weber, ZDF

Alle anderen Termine nach Karneval sagte die NRW-Ministerpräsidentin in dieser Woche Grippe-geschwächt ab, doch diese Premiere ließ sich die 51-Jährige nicht nehmen: Als erste SPD-Politikerin ging sie in die ZDF-"heute-show", die gestern Abend eigens für sie um zehn auf 40 Minuten verlängert wurde. "Das hat sie gut gemacht", sagte Oliver Welke nach der Aufzeichnung in Köln.

Seit 2009 hatte sich der Comedy-Star des ZDF um Hannelore Kraft bemüht, gestern klappte es. "Der Freitagabend ist für Politiker ein schwieriger Termin", so die Ministerpräsidentin. Ob sich deshalb bisher kein Sozialdemokrat zu Welke traute, könne sie nicht sagen: "Über sowas reden wir untereinander nicht", erzählte Kraft im Anschluss.

In der Sendung parierte Kraft souverän den Versuch Welkes, ihr 38,04 Euro zu überreichen, die das ZDF beim politischen Aschermittwoch der CSU für "arme Bundesländer gesammelt hatte, mit dem Hinweis, so arm sei NRW gar nicht: "Über die Mehrwertsteuer zahlen wir zwei Milliarden Euro an die anderen." Und zum bayerischen Murren über den Länderfinanzausgleich stellte Kraft launig-trocken fest: "Aus Bayern ist erst was geworden, nachdem NRW die Bayern jahrelang durchgefüttert hat." Welkes Einwand, dass das aber ein schlechtes Geschäft sei, konterte Kraft: "Die haben es ausgehandelt, insofern sind sie es selber schuld!"

Beim Studio-Publikum kam Hannelore Kraft glänzend an — sicher auch, weil sie betonte, dass es Spaß mache, Ministerpräsidentin so vieler netter Bürger zu sein. Zur Lockerheit ihres Auftritts trug außerdem bei, dass sie und Welke sich mögen. Zur Verleihung des Karnevalspreises "Spitze Feder" ihrer Heimatstadt Mülheim hatte Kraft auf dem Berliner Empfang der Rheinischen Post ein Video mit Politiker-Statements gedreht, darunter auch der Kanzlerin, aus dem das ZDF gestern Abend Ausschnitte zeigte.

Kraft ließ sich von Welke trotzdem nicht auf das Glatteis locken, auch nicht bei der Frage, ob es bei der Bundestagswahl 2017 zum Duell "Mutti gegen Mutti 2.0" kommen werde: "Natürlich nicht! Bis dahin ist die zweite Mutti weg." Krafts Hinweis, dass dann Peer Steinbrück Kanzler sei, ging im Applaus unter.

(RP/sap)
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